"LieGrü, ily & bzw": Abkürzungen werden meist negativ aufgefasst

Eine Studie hat untersucht, wie Abküzrungen in Textnachrichten auf unser Gegenüber wirken.
Eine Studie hat untersucht, wie Abkürzungen in Textnachrichten auf das Gegenüber wirken.

Abkürzungen in Textnachrichten können zwar praktisch und zeitsparend sein, doch laut einer neuen Studie, auch unehrlich wirken. Die Studienergebnisse wurden im Journal of Experimental Psychology veröffentlicht. 

Laut den Experten und Expertinnen werden Abkürzungen in Textnachrichten als unaufrichtig aufgefasst. Wer beispielsweise "Wg" anstatt "Wie geht's" oder "HDL" anstatt "Hab dich lieb" tippt, kommt wohl unaufrichtig rüber. Obwohl die Abkürzungen zeit- und zeichensparend sind (vor allem beim SMS-Tippen) sind, geben die Forschenden der Stanford University und University of Toronto an, dass Textnachrichten mit Abkürzungen negativer von befragten Probanden und Probandinnen bewertet wurden. 

Die allererste SMS wurde am 3. Dezember 1992 versendet. Darin schrieb der Vodafone-Ingenieur Neil Papworth von seinem Computer aus an seinen Vodafone-Kollegen Richard Jarvis, der der Chef in Großbritannien war. Die Nachricht lautete: "Merry Christmas" – ziemlich passend, da sich Jarvis zu dem Zeitpunkt auf der Firmenweihnachtsfeier befand. 2021 wurde die erste SMS als NFT um 130.000 Euro versteigert.

Weniger Dates wegen Abkürzungen? 

Auch im Dating-Game sind Abkürzungen beim Texting ungern gesehen. So wurden Nachrichten von Probanden und Probandinnen auf der Social-Messaging-Plattform Discord und der Dating-App Tinder von dem Forscherteam analysiert. Dabei kam heraus, dass Personen, die Abkürzungen verwendeten, weniger Antworten bekamen, als Probanden, die Wörter ausgeschrieben haben.

Wenn Studienteilnehmer und -nehmerinnen eine Antwort erhalten haben, obwohl sie Abkürzungen benutzt haben, dann waren diese tendenziell eher kürzer. "Während Abkürzungen Zeit und Mühe sparen können, deuten unsere Untersuchungen darauf hin, dass sie auch eine effektive Kommunikation behindern und die zwischenmenschliche Wahrnehmung negativ beeinflussen können", erklären die Autoren und Autorinnen der Studie. "Diese negativen Auswirkungen entstehen, weil Abkürzungen ein geringeres Maß an Bemühungen des Absenders signalisieren."

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