Der große Traum der Black Stars
In Ghana ist man abergläubisch. Vier Mal krönten sich die Black Stars, wie die Nationalelf des Landes genannt wird, zum Afrika-Cup-Sieger. Vier Mal besetzte dabei ein Einheimischer den Teamchef-Posten. Bei der dritten WM-Teilnahme soll es nun erstmals auch ein Ghanaer auf der Trainerbank richten: James Appiah. Der 53-Jährige war im Gegensatz zu den meisten seiner Stars noch nie im Ausland aktiv. Weder als Spieler, noch als Trainer. Und trotzdem – oder gerade deshalb – wird der ehemalige Teamverteidiger in seinem Land so geschätzt. Appiah erhielt am 12. April für den Verdienst, als erster einheimischer Trainer das Team zu einer WM geführt zu haben, von der Dayspring Christian University in Brookhaven den Ehrendoktortitel in Sportpsychologie zuerkannt.
Größter Erfolg
2011 hatte er das Team zum Triumph beim Afrika-Cup geführt. Bei der WM 2010 in Südafrika war Appiah noch als Co-Trainer des Serben Milovan Rajevac im Einsatz und erlebte hautnah mit, wie die Black Stars im Viertelfinale erst im Elfmeterschießen an Uruguay scheiterten und damit den größten Erfolg in der Geschichte des ghanaischen Teams feierten. Vier Jahre später – so beschreiben es die Ghanaer selbst – sei ihre Mannschaft noch deutlich besser geworden. "Die heutige Elf ist individuell noch stärker", sagt Hans Sarpei, der in Südafrika noch als Spieler mit dabei war. Vor allem die Mittelfeld-Zentrale mit den Champions-League-Siegern Sulley Muntari (Inter 2010) und Michael Essien (Chelsea 2012) sowie Regisseur Kevin-Prince Boateng ist das Prunkstück. "So eine Spieler-Generation gab es in Ghana noch nie", meint sogar Verbandspräsident Kwesi Nyantakyi. "Wir wollen es als erstes afrikanisches Team ins WM-Halbfinale schaffen."
Ein großes Vorhaben – schon alleine ein Überstehen der Gruppenphase wäre eine Riesensensation. Die USA, Deutschland und Portugal sind in dieser Reihenfolge die Gegner in Gruppe G.
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