Südkorea zeigte Russlands Schwächen auf
Auf dieses Spiel haben die österreichischen Fußball-Fans schon seit Anpfiff der WM mit Sehnsucht gewartet. Immerhin wirkte in der Nacht auf Mittwoch mit Russland der einzige Gegner Österreichs in der kommenden EM-Qualifikation bei der WM mit. Da will man natürlich wissen, wie diese Russen unter dem italienischen Startrainer Fabio Capello so gegen Südkorea spielen. Vielleicht italienisch? Oder doch russisch?
Österreichs Teamchef Marcel Koller war ebenso wissbegierig und begab sich daher nach Cuiaba. "Wir spielen zwar erst im November gegen die Russen, aber es interessiert mich, welche Ausrichtung die Russen haben, wo sie gefährlich sind", war Koller gespannt wie ein Gummiringerl
Freilich gab es auch Antworten auf alle diese vielen Fragen. Die Russen zogen sich bei Ballverlust im Kollektiv eifrig in die Defensive zurück, ganz der alten italienischen Schule entsprechend. Südkorea, das zum achten Mal in Folge an einer WM teilnimmt, wirkte dagegen beweglicher und versuchte Lücken in diesem russischen Bollwerk zu finden.
Nach einer halben Stunde kamen beide Teams zu der Erkenntnis, dass man beim Fußball auch Tore schießen sollte, will man ein Spiel gewinnen. Sogleich stellten sich die ersten Chancen ein. Flotter wurde es nach der Pause, wobei Russlands Goalie Akinfejew immer wieder Unsicherheiten offenbarte. Das gipfelte im 1:0 für Südkorea, als er einen Schuss des eingewechselten Lee durch die Hände gleiten ließ. Sein Glück, dass ein Kollege den Lapsus ausbügelte. Kerschakow, erst eingewechselt, traf nach einem Gestocher zum Ausgleich. Somit hatten beide Joker gestochen.
Fazit für die österreichischen Fans: Wer für diese Partie bis 2 Uhr früh wach blieb, verdient eine Medaille. Und vor Russland muss sich Österreich in der Quali nicht fürchten. Übrigens ist Russland für Capello ein Langzeitprojekt, er hat einen Vertrag bis zur Heim-WM 2018 und verdient jährlich 4,2 Millionen Euro. Netto. Dennoch war er gestern ein wenig ein Zerrissener. Bei Anpfiff des Spiels wurde er in seiner Heimat Italien 68 Jahre alt, in Brasilien war er noch 67. Gleich in welcher Zeitzone, er ist der älteste Trainer bei dieser WM.
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