Nigeria und Iran trennen sich torlos
Seit der WM 1998, seit dem 1:0 im zweiten Gruppenspiel gegen Bulgarien und damit seit 16 Jahren warten die Nigerianer auf einen Sieg bei einer WM-Endrunde. Nun sind es schon neun Spiele in Folge, in denen die Super Eagles nicht gerade super waren.
Denn beim ersten Auftritt in Brasilien reichte es für den regierenden Afrika-Cup-Sieger gegen Underdog Iran nur zu einem 0:0. Es war im 13. Spiel der WM 2014 das erste Remis. Und natürlich auch die erste Partie, in der kein Treffer gefallen ist. Aber so gelang den Iranern auch eine WM-Premiere: Im zehnten Antreten blieb man erstmals ohne ein Gegentor.
Es muss auch schwache Spiele bei einem WM-Turnier geben. Und die zweite Partie in Gruppe F – schon am Sonntag hatte WM-Mitfavorit Argentinien WM-Debütant Bosnien-Herzegowina mit 2:1 besiegt – war genau so eine. Das Bemühen konnte beiden Mannschaften nicht abgesprochen werden, die Klasse fehlte allerdings.
Die Nigerianer trafen auf einen Gegner, der darauf bedacht war, in der Defensive keine Fehler zu machen. Irans portugiesischer Teamchef Carlos Queiroz, der nicht nur einmal schon Real Madrid (erfolglos) betreute, sondern auch jahrelang Assistent von Alex Ferguson bei Manchester United gewesen ist, hatte mit einem ziemlich strikten 4-1-4-1-System die Räume zugestellt, die die Nigerianer dringend gebraucht hätten.
Chancen gab es wenige, mehr für die Afrikaner, die beste für die Asiaten: Ghoochanneijhad, der der Einfachheit halber seinen Vornamen Reza auf seinem Rücken stehen hat, kommt zum Kopfball, Nigerias Keeper Vincent Enyeama kann einmal beweisen, warum er zu den weltbesten Keepern gehört (34.).
Es war der Höhepunkt einer langweiligen ersten Hälfet, in der noch langweiligeren zweiten Hälfte gab es nicht einmal so einen. Das Spiel plätscherte dahin, ein Großteil der über 38.000 Zuschauer pfiff auf die Partie – bis auch Schiedsrichter Vera aus Ecuador genug hatte und endlich abpfiff.
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