Niederlande erstmals seit 1996 ohne einen "van"

Arjen Robben (links) hat mit Nigel de Jong Spaß.
Die Niederlande duellieren sich mit den starken Chilenen um Platz eins.

Letzter Spieltag. Eine fußballerische Sensation steht bevor: Nachdem Kapitän Robin Van Persie im heutigen Spiel letzten Gruppenspiel gegen Chile (18 Uhr, live ORFeins, ARD, SRF2) wegen einer Sperre fehlt, ist es amtlich. Erstmals seit 18 Jahren werden die Niederlande ein Spiel ohne einen Akteur bestreiten, dessen Nachname mit "Van" beginnt. Und das in einem Team, das Van Bastens, Van Bronckhorsts, Van der Sars, Van Bommels, Van der Vaarts, Van Nistelrooys oder Van de Kerkhofs rausbrachte.

Zuletzt war dies 1996 im Freundschaftsspiel gegen China der Fall, seither sind 221 Partien vergangen. Das wäre ja, als würde Südkorea ohne Kim spielen. Zumindest an der Seitenlinie wird mit Trainer Louis van Gaal ein Vertreter mit typisch niederländischem Namen zu finden sein. Also kein "Van"-Sport?

Auf das wird es gegen Chile nicht ankommen. Für die Niederlande und Chile geht es in São Paulo im direkten Duell um den Sieg in Gruppe B – und vor allem darum, ein mögliches Achtelfinale gegen Brasilien zu vermeiden. Der Gastgeber gilt als klarer Favorit auf Platz eins in Gruppe A und wäre in diesem Fall der Gegner des Gruppe-B-Zweiten in der Runde der letzten 16.

Poltergeist

Obernörgler Van Gaal war wieder in seinem Element: Am Sonntag hatte er nichts besseres zu tun, als die FIFA zu kritisieren. Die gehört zweifelsfrei für vieles kritisiert, aber Van Gaals Ärger lässt sich nicht wirklich nachvollziehen: Der Bondscoach stört sich daran, dass die Partie seiner Oranjes vor dem letzten Spiel der Brasilianer in der Gruppe A (22 Uhr MESZ) stattfindet. Der WM-Gastgeber weiß deshalb schon bei Anpfiff seiner Partie, wer seine möglichen Gegner im Achtelfinale sind. "Das ist kein Fair Play und eine merkwürdige Entscheidung der FIFA", polterte Van Gaal.

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