Algerien schlägt Südkorea

Die Afrikaner bezwangen Südkorea in einem unterhaltsamen Spiel.

Warum 90 Minuten für etwas verwenden, das man auch in zwölf Minuten erledigen kann? Algerien entschied sich im Duell mit Südkorea für die zeitlich komprimierte Variante, um drei Punkte zu erobern. Trainer Vahid Halilhodzic bewies dabei ein feines Händchen, drei seiner fünf Neuen im Vergleich zum ersten Spiel landeten einen Volltreffer.

Slimani brachte die Afrikaner mit einer Energieleistung in Führung, als er sich gegen zwei Südkoreaner wuchtig durchsetzte und zum 1:0 traf (26.). Zwei Minuten später jubelten die Algerier abermals: Südkoreas Goalie Jung hüpfte bei einem Eckball elegant ins Leere, dafür traf Abwehrspieler Halliche mit dem Kopf ins Volle. 2:0. Algerien hatte mit Südkorea eine rechte Hetz’, war man doch in allen Belangen überlegen. Auch beim 3:0, als die südkoreanische Abwehr staunenden Begleitschutz leistete, während Djabou einen Angriff mit dem 3:0 abschloss (38.). Alles sah nach einem Kantersieg Algeriens aus. Weit gefehlt.

Algerien schlägt Südkorea

Algeria's Feghouli kicks the ball next to South Ko
Algerien schlägt Südkorea

Algeria's Islam Slimani scores past South Korea's
Algerien schlägt Südkorea

Algeria's Halliche heads to score past South Korea
Algerien schlägt Südkorea

Algeria's Abdelmoumene Djabou celebrates after sco
Algerien schlägt Südkorea

Algeria's Djabou celebrates scoring his team's thi
Algerien schlägt Südkorea

BRAZIL SOCCER FIFA WORLD CUP 2014
Algerien schlägt Südkorea

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Algerien schlägt Südkorea

South Korea's Koo scores a goal past Algeria's Mes

Denn nach der Pause stellten sich die Südkoreaner auf die Beine und wehrten sich gegen die drohende klare Niederlage. Son stoppte sich eine Vorlage mit dem Rücken, drehte sich um die eigene Achse und traf zum 1:3. Zirkusreif. Danach witterten die Asiaten ihre Chance, brachten Algerien oftmals in Bedrängnis, verjuxten aber dabei sehr gute Chance durch den Mainz-Legionär Koo oder Ki, dessen Schuss die Präzision fehlte.

Danach wurde ein leidiges Sprichwort des Fußballs wieder Realität: Wer die Tore nicht macht, bekommt sie. Das hat sich auch bis nach Algerien durchgesprochen. Eine schöne Offensiv-Kombination schloss Brahimi zum 4:1 ab (62.). Spätestens jetzt schien die Angelegenheit endgültig zu den Akten gelegt. War sie aber noch nicht ganz, weil Südkoreaner die Flinte nicht vor dem Schlusspfiff ins Korn werfen. Einen Schuss gaben sie noch ab, Koo verkürzte aus kurzer Distanz zum 2:4 (72.).

Weil es dabei blieb, fand eine Serie ihr Ende: Zum ersten Mal verlor Südkorea bei einer WM gegen eine afrikanische Mannschaft. Umgekehrt ist Algerien nach diesem Sieg die erste Mannschaft aus Afrika, die in einem WM-Spiel vier Treffer erzielt hat. Algerien wäre mit einem Sieg im finalen Spiel gegen Russland fix im Achtelfinale.

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Südkorea - Algerien 2:4 (0:3)

Porto Alegre, Estadio Beira-Rio, 40.000, SR Wilmar Roldan (COL)

Tore: 0:1 (26.) Slimani
0:2 (28.) Halliche
0:3 (38.) Djabou
1:3 (50.) Son
1:4 (62.) Brahimi
2:4 (72.) Koo

Südkorea: Jung - Y. Lee, Hong, Y.G. Kim, Yun - Ki, Han (78. Ji)-C.Y. Lee (64. K.H. Lee), Koo, Son - C.Y. Park (57. S.W. Kim)

Algerien: Mbolhi - Mandi, Bouguerra (89. Belkalem), Halliche, Mesbah - Medjani, Bentaleb - Feghouli, Brahimi (77. Lacen), Djabou (73. Ghilas) - Slimani

Gelbe Karten: Y. Lee, Han bzw. Bouguerra

Hong Myung-Bo (Südkorea-Teamchef): "Das Resultat ist nicht ideal. Unsere Strategie war nicht richtig. Algerien war sehr gut organisiert und strukturiert und unsere Defensive hat leider nicht den besten Tag erwischt. Wir waren nicht konzentriert genug. Wir werden bis zum Schluss unser Bestes geben, das ist die einzige Option, die uns noch bleibt."

Madjid Bouguerra (Algerien-Abwehrspieler): "Natürlich sind wir zufrieden. Es ist lange her, dass Algerien ein WM-Match gewonnen hat. Wir haben sehr gut gespielt in der ersten Hälfte, in der zweiten haben wir in den ersten 20 Minuten etwas Probleme gehabt. Am Ende haben wir aber verdient gewonnen. Jetzt hängt alles vom Spiel gegen Russland ab. Die Mannschaft ist noch sehr jung, sie muss noch sehr viel lernen."

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