Wüstenfüchse und zwei Weltenbummler
Nach seiner Fläche ist es das zehntgrößte Land der Erde – doch fußballerisch ist Algerien trotz seiner 38,8 Millionen Einwohner ein Zwerg. Immerhin, zum vierten Mal sind die Nordafrikaner bei einer WM, und immerhin wurde im letzten Testspiel Anfang März Slowenien mit 2:0 besiegt. Doch die Aufgabe von Teamchef Vahid Halilhodzic ist schwierig.
Schon seit 2011 betreut der 61-jährige gebürtige Bosnier die Fennecs (zu Deutsch: Wüstenfüchse), von 2008 bis 2010 war Halilhodzic Teamchef der Elfenbeinküste. Und just sein jetziges Team hat damals sein Engagement beendet: mit der einzigen Niederlage, die er in seiner Amtszeit hinnehmen musste, im Viertelfinale des Afrika-Cups. "Wir hatten damals die beste Serie aller afrikanischen Teams, 23 Spiele ohne Niederlage", Halilhodzic hatte lange am Rauswurf zu knabbern und heuerte für ein Jahr bei Dinamo Zagreb an.
Beim algerischen Fußballverband arbeitet er nun mit einem anderen Weltenbummler zusammen: dem deutschen Sportdirektor Peter Schnittger, 72, der seit 1968 mit kurzen Unterbrechungen in Afrika arbeitet – bis 1994 als Trainer, seither als Funktionär.
"Ein Spiel oder mehrere gewinnen und aufsteigen", formuliert Halilhodzic sein Ziel. "Aber ich will keinem die Illusion geben, dass wir die WM gewinnen könnten. Das wäre unverantwortlich." Ihn selbst dürfte es nach der WM zum nächsten Job ziehen, Gespräche mit dem türkischen Klub Trabzonspor seien "sehr weit gediehen", sagt Halilhodzic. Obwohl ihn der algerische Verband mit einem Achtjahresvertrag lockt.
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