Vier Damen, vier verschiedene Ausgangslagen

Liniensucherin: Elisabeth Görgl ist über jedes Training froh.
Fenninger, Görgl, Hosp und Kirchgasser starten am Montag ins Medaillenrennen.

Am Montagmorgen österreichischer Zeit wird es auch für die Damen ernst bei den Olympischen Spielen von Sotschi: Um 8 Uhr wird in Rosa Chutor die Abfahrt zur Superkombi gestartet, vier Stunden später folgt der Slalom. Cheftrainer Jürgen Kriechbaum nominierte gestern wenig überraschend Anna Fenninger, Elisabeth Görgl, Nicole Hosp und Michaela Kirchgasser für die erste Medaillenentscheidung.

Die Ausgangslage für das Quartett könnte verschiedener nicht sein: Anna Fenninger, 2011 Weltmeisterin in der Superkombi und in den bisherigen Trainingsabfahrten Erste und Dritte, sucht im Slalom die Konstanz. „Ich habe das nicht verlernt, aber es ist schwierig“, sagt die Salzburgerin, die im laufenden Winter öfter durch den Stangenwald flitzt als zuvor.

Elisabeth Görgl startete ihre Weltcupkarriere im März 2000 mit einem Slalom, wurde 2011 Weltmeisterin in Abfahrt und Super-G, konnte sich aber noch nicht recht mit der Abfahrt von Rosa Chutor anfreunden. Darum wird sie auch am Sonntag noch einen Trainingslauf bestreiten.

Nicole Hosp war in den letzten sechs Kombinationen nie schlechter als Vierte, „die Abfahrt hier hat aber viele Tücken, da kann viel passieren – und der Slalomhang ist sehr schwer.“

Und Michaela Kirchgasser? Die stets fidele Technikerin hat ihre liebe Müh’ mit der Abfahrt, speziell mit dem rasanten Schlusshang, „da muss ich mich schon überwinden.“ Aber der zweite Platz in der Superkombi von Zauchensee macht Mut.

Realistin Schmidhofer

In Sachen Spezialabfahrt zeichnete sich am Samstag ab, dass Nicole Schmidhofer eher nicht den Bewerb am Mittwoch bestreiten wird. „Ich möcht’ nicht Sechzehnte werden, und für viel mehr wird’s hier für mich nicht reichen“, sagte die Steirerin. „Cornelia Hütter hat gezeigt, was sie kann, auch Regina Sterz war vor mir“, Schmidhofer nahm’s zur Kenntnis.

Die Entscheidung, wer neben Elisabeth Görgl und Anna Fenninger fahren wird, wird am Montag fallen – und auch, was mit Nicole Hosp geschieht. Denn die Tirolerin wird erst anhand ihrer Kombi-Abfahrt bewertet, am Samstag durfte sie ihre Kräfte ebenso schonen wie Anna Fenninger, Maria Höfl-Riesch und Tina Maze. Bestzeit markierte die Schweizerin Dominique Gisin vor ihrer Landsfrau Lara Gut.

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