Große Medaillenchance mal vier

Olympia beginnt nun auch für Fenninger, Görgl, Hosp und Kirchgasser.

Angesichts der vier verfügbaren Startplätze war es nun nicht die ganz große Überraschung, dass Österreichs Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum vier Damen für die morgige Superkombination nominierte. Auch die Namen sind nicht überraschend, denn Anna Fenninger, Elisabeth Görgl, Nicole Hosp und Michaela Kirchgasser haben allesamt beste Chancen, aufs Podest zu fahren. Das sieht auch die deutsche Titelverteidigerin so: Maria Höfl-Riesch nannte nach dem heutigen vorerst letzten Abfahrtstraining alle vier in ihrer Favoritenliste.

Kleine Einschränkung: „Nicole Hosp ist nach dieser Fahrt die Topfavoritin.“ Diese Fahrt war die Bestzeit in der letzten Übungssitzung, die womöglich auch die letzte für Tina Weirather bei diesen Spielen war, denn die Liechtensteinerin klagte nach ihrem Ausfall über Knieschmerzen. Immerhin: Die Diagnose lautete nicht wie schon vier Mal Kreuzbandriss, sondern Schienbeinkopfprellung.

Nicole Hosp jedenfalls war in den letzten sechs Superkombinationen nie schlechter als Vierte, und wäre sie im letzten Bewerb in Zauchensee nicht Vierte geworden, hätte die Tirolerin eine feine Podestplatzserie vorzuweisen, die auch die erste österreichische Medaille bei der Heim-WM 2013 in Schladming beinhaltet, die erste für die Gastgeber.

Hohe Erwartungen

Morgen kann Hosp bestenfalls die zweite für das ÖSV-Team holen (Matthias Mayer war aber auch vom Wettkampfkalender bevorteilt), ihr Ziel ist jedenfalls genau dieses. „Ich hab’ immer hohe Erwartungen, in jedem Rennen“, sagt die Bichlbacherin, „und alles, was hier zählt, sind nun einmal die Medaillen.“

Davon könnte die Vielfahrerin noch einige auf ihr Konto buchen – ihre Superkombi-Abfahrt wird zur Entscheidung herangezogen, ob sie auch die Spezialabfahrt am Mittwoch bestreitet (oder aber Regina Sterz), es folgen auch noch Super-G und Slalom. „Und im Super-G habe ich sicher um nichts schlechtere Chancen als in der Kombi“, sagt die 30-Jährige. „Es ist halt schön, wenn man mehrere Möglichkeiten hat.“

Leicht wird die morgige Aufgabe jedenfalls nicht: „Auf der Abfahrt kann viel passieren, die hat viele Tücken. Und der Slalomhang ist sehr schwer.“ Damit er noch ein bissl schwerer ist, wurde mit dem Sprühbalken gearbeitet, das steile Stück ist somit auch eisig. Nachteil Maria Höfl-Riesch: „So etwas mag ich eigentlich nicht.“

Vorteil Michaela Kirchgasser? „Ich brauch’ eine gute Abfahrt, bin aber guter Dinge“, sagt die Salzburgerin. „Mein Plan ist, eine gute Nummer für den Slalom mit nicht zu viel Rückstand zu bekommen.“ Als Haken könnten sich freilich die Probleme mit den langen Skiern entpuppen, „denn ich treff’ zur Zeit den Schwungansatz nur mit dem Innenski, dadurch verlier’ ich viel Tempo“.

Freilich gibt es auch noch andere. Und da nennt Maria Höfl-Riesch die Kanadierin Marie-Michèle Gagnon, die Siegerin von Zauchensee, die Slowenin Tina Maze – und Maria Höfl-Riesch.

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