Rotary-Besuch: "Die Freude der Kinder ist spürbar"

Ein dicker Scheck fürs Lernhaus: Sheikh, Kerschbaum, Brandstätter, Glück und Gruber (v. li.)
Die Vertreter des Rotary Club Vienna International (RCVI) spendeten 40.000 Euro für das Lernhaus und wurden von den Kindern herzlich empfangen.

Die Besucher waren beeindruckt: Konzentriert saßen die Schüler an ihren Tischen, an denen sie malten, rechneten und Hausaufgaben machten. Gekommen waren die Vertreter des Rotary Club Vienna International (RCVI), um sich ein Bild von der Arbeit im Lernhaus Wien zu machen, und um einen Scheck in der Höhe von 40.000 Euro offiziell zu überreichen.

Heidi Glück von Rotary fiel sofort auf, "mit welcher Freude die Kinder bei der Sache sind. Es ist richtiggehend spürbar, dass alle hier herkommen, weil sie es wollen und nicht, weil sie müssen." Auch das Miteinander der Schülerinnen und Schüler fiel den Besuchern positiv auf – empfangen wurde sie mit einem Ständchen: "Lasst uns miteinander, lasst uns miteinander – lernen, spielen, Lernhaus, olé". Dieses etwas umgedichtete Lied schmetterten die Kinder in der Schwendergasse im 15. Gemeindebezirk zur Freude der Gäste. Neben Heidi Glück waren Rotary-Präsidenten Hannes Gruber und Amer Sheikh, Rot-Kreuz-Generalsekretär Werner Kerschbaum und KURIER-Chefredakteur Helmut Brandstätter gekommen.

Rotary-Besuch: "Die Freude der Kinder ist spürbar"
Lernhaus Wien, Rotary

Nicht nur für die Schule lernen

Im Wiener Lernhaus werden Schüler von der 1. Klasse Volksschule bis zum Ende der Neuen Mittelschule bzw. AHS beim Lernen unterstützt. Es werden nicht nur Hausübungen gemacht und auf Schularbeiten gelernt, es werden auch zahlreiche Ausflüge unternommen, wie Leiterin Miriam Frühstück erzählt: "Wir haben eine Kooperation mit den Österreichischen Bundesforsten, weshalb wir vier Mal im Jahr eine geführte Tour durch den Wald machen können. So erleben die Kinder den Wechsel der Jahreszeiten, lernen verschieden Bäume, Pflanzen und Tiere kennen. Und nebenbei wird der Wortschatz erweitert." Auch ein Besuch im Technischen Museum, das ja nur ein paar Gehminuten vom Lernhaus entfernt ist, steht heuer auf dem Programm. "Die Kinder lernen dabei das kulturelle Angebot ihrer Umgebung kennen", sagt Frühstück.

Kontakt zu Schulen

Doch das wichtigste Ziel der Einrichtung ist es, dass die Kinder die Schule erfolgreich meistern: "Deshalb haben wir engen Kontakt zu ihrer Schule. Lehrerinnen und Direktorin geben uns Tipps, woran wir arbeiten sollen." Wie erfolgreich das Lernhaus ist, zeigt schon die Tatsache, dass heuer drei Volksschulkinder versuchen, in eine AHS zu wechseln. Und die "Großen" finden nach der achten oder neunten Schulstufe alle eine Lehrstelle oder einen Platz an einer berufsbildenden Schule.

Für Heidi Glück ist das Lernhaus auch ein Schlüssel zur gelungenen Integration: "Rotary ist international angelegt, weshalb es eines unserer Ziele ist, das Miteinander von Menschen aus aller Welt zu fördern." Und noch etwas spreche für das Lernhaus: "Für die pädagogische Leitung ist das Rote Kreuz verantwortlich, in das wir ein hohes Vertrauen haben, weil es immer professionell arbeitet."

Nicht alle Kinder haben das Glück, dass ihre Eltern ihnen beim Lernen helfen können, oft scheitert es an den Sprachkenntnissen. Die Folgen für die Kinder sind schlechte Noten, Schulfrust bis hin zum Schulabbruch. Dieser Teufelskreis kann durchbrochen werden – durch Einrichtungen wie das KURIER-Lernhaus. Hier erhalten junge Menschen die Hilfe beim Lernen, die es ihnen ermöglicht, die Schule positiv abzuschließen. Das ist wiederum die Voraussetzung für den späteren Erfolg im Berufsleben. Mittlerweile gibt es neben dem Lernhaus in Wien noch Einrichtungen in Kufstein (T) sowie Gänserndorf, Neunkirchen, Herzogenburg und demnächst in Tulln (NÖ).

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