Initiative setzt sich für Erhaltung des Schwendermarkts ein
"Sc...markt" steht auf der Fassade des Marktgebäudes am Schwendermarkt. Die restlichen Buchstaben haben sich gelöst. Auf den ersten Blick hat der Markt an der Äußeren Mariahilfer Straße in Rudolfsheim-Fünfhaus seine besten Tage hinter sich. "Niemand will investieren. Es gibt keine Laufkundschaft", sagt Georg Hanschitz, Bezirksparteiobmann der ÖVP. Im Raum steht die Schließung des Marktgebietes. Die ÖVP stellt sich eine Begrünung der Fläche vor, möglicherweise mit Bühne und Schanigarten, die zahlungskräftigere Klientel anziehen soll. In diesem Fall müsste die Stadt allerdings die Stände von den Besitzern zurückkaufen.
Auf den zweiten Blick
Doch einige Anrainer wollen nicht aufgeben. Der Verein "Samstag in der Stadt" will mit Angeboten wie einem Flohmarkt, gemeinsamem Garteln im Hochbeet oder einem Marktfest Kundschaft anlocken. Die Inspiration zum Flohmarkt holte sich Vereinsobfrau Tamara Schwarzmayr in Brasilien. "Der Flohmarkt war dort der einzig demokratische Ort, wo Armut auf Reichtum trifft und trotzdem alle gleich sind", erzählt sie. Mit Kollegin Nadia Prauhart steht sie an der Hinterseite des Marktes, wo sich Leute aus dem Grätzel bei einem Spritzer und vietnamesischem Essen unterhalten. "Im Sommer passt das Geschäft", sagt Trang Dang, Besitzerin des vietnamesischen Imbissstands. "Im Winter ist es aber schwieriger."
Schwarzmayr schwebt daher ein Wochenmarkt mit frischen Produkten vor, um den Markt zu beleben. Den ÖVP-Plänen, das Grätzel durch Absiedlung des Marktes "aufzuhübschen", kann sie nichts abgewinnen. "Mit Wiederbelebung hat das wenig zu tun."
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