Wo Gläser und Plastikflaschen Instrumente werden

Anne Wiederhold ist die künstlerische Leiterin.
Das Sommerfest ist jedes Jahr ein Highlight für das Grätzel.

Mitglieder und Freunde diverser Wiener Vereine scharren in den Startlöchern, um endlich ihre Stimme für die Wahl zu "Wiens Grätzel-Kaiser" abgeben zu können. Einer dieser Initiativen ist die Brunnenpassage, ein Zentrum für Tanz, Kunst, Theater und Musik am Yppenplatz (16. Bezirk), das vor sieben Jahren von der Caritas gegründet wurde. Was damals mit einem Chor vor einem leeren Raum begann, ist mittlerweile Schauplatz von rund 400 Veranstaltungen im Jahr. Das reicht von Theaterkooperationen mit dem Volkstheater bis zum DJane-Kollektive "Brunnhilde".

Das alljährliche Sommerfest ist jedes Jahr ein Highlight für das Grätzel: Halb volle Weingläser und leere Plastikflaschen – mehr braucht die Rhythmikgruppe für ihre Darbietung nicht. Das Publikum ist begeistert. Bis vor die Tür stehen die Gäste, die sich bei Snacks und Bowle das Unterhaltungsprogramm nicht entgehen lassen wollen.

Toleranz

Yindra Soukup singt seit November im Chor der Brunnenpassage mit. Der 56-jährige Künstler ist begeistert von der großen Auswahl an Liedern, die in verschiedensten Sprachen gesungen werden. Und von der Tatsache, dass manchmal sogar Marktstandler oder Kinder aus der Umgebung bei den Proben vorbeischauen. "So viel Offenheit und Toleranz gibt es sonst selten", findet Soukup.

Ebenso sieht das "Bauchklang"-Mitglied Philipp Sageder, der seit etwa einem Jahr einen Rhythmik-Kurs anbietet. Sageder wohnt gleich neben der Brunnenpassage – und findet es "genial", was dieses Kunstzentrum auf die Beine stellt.

Geht es nach Leiterin Anne Wiederhold, sollen noch viele weitere Projekte folgen. Ihr größter Wunsch: eine engere Zusammenarbeit mit den großen kulturellen Institutionen dieser Stadt.

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