Technik hat ein Zuhause
Doch seit rund drei Jahrzehnten erfreuen sich Studien wie Petroleum Engineering oder Geophysik auch bei jungen Frauen einer immer größer werdenden Beliebtheit.
Dass die Heimat der Technik lange Zeit eine absolute Männerdomäne war, ist weiter nicht neu. Dennoch ist es umso erfreulicher, dass im 21. Jahrhundert die Montanuniversität Leoben nicht nur über einen ausgezeichneten internationalen Ruf verfügt, sondern auch der Anteil der Studentinnen fast ein Viertel der Gesamtstudierenden beträgt. Grund genug für die Technikqueen Doris Prach, der steirischen Eliteuniversität einen Besuch abzustatten. Mit der Initiative „Österreich sucht die Technikqueens“ möchte die OMV junge Frauen für technische Berufe begeistern und mit gezielten Maßnahmen die Karriere unterstützen. Die 2012 von der OMV gestartete Initiative wird seit 2014 von Siemens Österreich und ab 2015 auch von Borealis unterstützt.
Als Montanuniversität Leoben-Absolventin ist Linda Kirchberger die ideale Mentorin für „Österreich sucht die Technikqueens"
„Eigentlich konnte ich mir bislang nichts unter der Montanuniversität vorstellen“, erzählt Doris Prach, die sich mit 15 Jahren als jüngste der Top-5- Siegerinnen bei „Österreich sucht die Technikqueens“ feiern lassen durfte. Dennoch weckte der Besuch von Anfang an großes Interesse. Begleitet von den Studenten Hasnaa Lamik und Mathias Mitschanek bekam die Steirerin einen ersten Eindruck von Österreichs einziger Hochschule für Berg- und Hüttenwesen.
Im Austausch mit Hasnaa Lamik und Mathias Mitschanek erfuhr die Technikqueen, dass es für ein erfolgreiches Studium mehr als nur Glück bedarf.
Mindestens genauso begeistert wie Doris Prach von der Montanuniversität war ihre Begleiterin Hasnaa Lamik ob des Titels des jungen Gastes: „Wenn du als Technikqueen nach Leoben auf die Universität kommst, dann ist das ein gewaltiger Startvorteil“, machte die Petroleum-Engineering-Studentin Werbung, um den Frauenanteil in Leoben weiter zu erhöhen. Um ernsthaft darüber nachzudenken, ist es für Doris, die derzeit die sechste Klasse des Kepler-Gymnasiums in Graz besucht, noch ein wenig zu früh. Doch mit ihren Interessen für Mathematik und Naturwissenschaften könnte sie sich vorstellen, ein technisches Studium anzustreben: „Ich besuche zusätzlich Extrakurse in Mathematik und Robotik. Wie es jetzt aussieht, werde ich in Zukunft damit weiter machen. Auch wenn ich mit vielen Dingen, die ich hier gesehen habe, noch nicht viel anfangen konnte, hat mir die Bohranlage doch sehr gut gefallen.“
Fragen gab es an diesem Tag auf jeden Fall viele. Und mindestens genauso viele Antworten, denn neben Hasnaa Lamik und Mathias Mitschanek erzählte auch Linda Kirchberger von ihrem Studium in Leoben. Die Geophysikerin der OMV fungiert zugleich auch als eine Mentorin des Technikqueens-Programmes.
Für Linda Kirchberger war die Ausbildung an der Montanuniversität das perfekte Fundament für ihren Job bei der OMV.
„Das ist eine Herausforderung und Freude zugleich, wenn man Mädchen für die Technik begeistern kann. Oft ist es dann nur ein kleiner Schritt zu einem technischen Studium“, erklärt Kirchberger, die selbst über die Liebe zur Mathematik zu diesem Studium kam. Das Naheverhältnis der OMV zur Montanuniversität Leoben liegt natürlichauf der Hand und wird bereits seit vielen Jahren gepflegt. Im Rahmen von OMV Resourcefulness, der Nachhaltigkeitsstrategie der OMV, soll die Partnerschaft weiter intensiviert werden. Das Ziel ist dabei, eine moderne Form der Kooperation zu entwickeln, die den Wissenstransfer von marktnahen Unternehmen hin zur Universität und wieder zurück zum Unternehmen sicherstellt. Davon versprechen sich OMV und Montanuniversität einen Mehrwert, denn beide profitieren vom Wissens- und Erfahrungsaustausch, und darüber hinaus werden Nachwuchskräfte entsprechend gefördert.
Um ihre Wachstumsstrategie zu realisieren, braucht die OMV bis zum Jahr 2016 1600 technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und die kommen zu einem guten Teil von der Montanuniversität. Absolventen der Erdöl- und Geowissenschaften sind hier besonders gefragt. Mit neuen Studiengängen in Zusammenarbeit mit der OMV sichert sich die Montanuniversität Leoben ihre Ausnahmestellung im internationalen Studienbetrieb.
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Herr Roiss, warum ist für die OMV die Kooperation mit der Montanuniversität Leoben so wichtig?
Roiss: Die OMV startete schon im Juli 2013 die Job-Initiative „16OOMV“. Für das geplante Wachstum bei der Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas braucht das Unternehmen bis zum Jahr 2016 rund 1600 zusätzliche technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben erfahrenen Spezialisten sind vor allem Universitätsabsolventen der Erdöl- und Geowissenschaften gefragt. Die künftig verstärkte Kooperation mit der Montanuniversität Leoben ist ein wichtiger Schritt, um das Potenzial an entsprechenden Absolventen zu erhöhen.
Und was ist das Besondere an dieser Zusammenarbeit?
Roiss: Bereits 2012 wurde mit dem Internationalen Bachelor eine Kooperation zwischen OMV und Montanuniversität Leoben eingegangen. Kernstück der vertieften Zusammenarbeit ist ein neues Angebot an die Studierenden: Mit der International Petroleum Academy wurde im Herbst 2014 ein neues Master-Programm gestartet. Theorie und Übung werden in fachübergreifenden Projekten verknüpft. Managementfähigkeiten wie betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Kommunikation werden dabei ebenso vermittelt wie das Bewusstsein für Sicherheit und der verantwortungsvolle Umgang mit der Gesellschaft und der Umwelt. In der International Petroleum Academy werden modernste Unterrichtsmethoden mit Wissen aus der Praxis gepaart.
Sie haben Wirtschaft studiert. Wenn Sie heute nochmal wählen könnten, was würden Sie dann studieren?
Roiss: Wenn ich mir technische Studienrichtungen von heute ansehe, so, wie sie zum Beispiel in Leoben praktiziert werden, würde ich zu einem Technikstudium tendieren. Denn dort kann man sich neben der technischen Ausbildung auch ein sehr fundiertes wirtschaftliches Wissen aneignen. Diese Kombination ist für mich die Zukunft im Berufsleben.
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