Thomas Stipsits: Parodie-Krimi

Thomas Stipsits: Parodie-Krimi
Nr. 84. "Cosa Nostra - Unsere Sache", ein Comedy-Stück von und mit Thomas Stipsits rund um Verrat, Vendetta und Omertà.

Ein Mafia-Coup. Von langer Hand vorbereitet. Schauplatz ist nicht Sizilien, sondern das Südburgenland. "Mut ist, wenn man Todesangst hat, sich aber trotzdem in den Sattel schwingt", sagte einmal John Wayne. Also schwingt sich auch Thomas Stipsits wieder auf die Bühne und ist in seinem vierten Solo "Cosa Nostra - Unsere Sache" geheimen Machenschaften des organisierten Verbrechens auf der Spur.

One-Man-Show

Thomas Stipsits: Parodie-Krimi

"Stinatz und das benachbarte Stegersbach sind seit Jahren verfeindet, weil der eine Ort eine Therme hat und der andere - Stinatz - nicht einmal ein Freibad."

Dabei beginnt alles ganz harmlos im Einpersonenkrimi, der wie ein Film angelegt ist - mit Quer- und Rückblenden, drei allmählich aufeinander zulaufenden Handlungssträngen, Haupt- und Nebenrollen, rasanten, dramaturgisch notwendigen Bildschnitten und einem Showdown, in dessen Verlauf alles ganz anders ausgeht, als man gedacht hat.

Stipsits macht sich beim Warten im Hotelzimmer auf seinen Auftritt beim Stegersbacher Sommerfest so seine Gedanken: "Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass die Gleise immer zum Bahnhof führen? Praktisch, nicht?"
Und stellt ein ganzes Arsenal von Typen dar, um sie zu parodieren: Neben dem "Stipsits-Buam" und dem mitleiderregenden Straßenmusiker Django, dessen Lieder im Dorfstadttreiben niemand hören will, spielt er auch noch den Paten Marlon Brando, als Blumenhändler getarnte Mafiosi, den Reiseführer, Kurgäste, den Bürgermeister Donald Duck und noch einige mehr.

Situationskomik

"Schlechte Manieren", philosophiert er, "sind ein Zeichen dafür, dass ein Mensch selbstständig denkt. Beigebracht werden dir ja nur die guten. Und ich bin auf viel selber draufgekommen. Vor allem in der Pubertät. Wenn dich dann die Eltern endlich aufklären wollen, kommst du dir vor wie ein österreichischer Nationalspieler im Trainingslager: Du lernst einfach nichts mehr dazu."

Der Reiseleiter der "Adventure Tour" im Bus ins ungarische Schwefelbad Bük erweist sich als gnadenlos geschmacklose Stimmungskanone, der kein Schmäh zu tief ist:

"Ich hab meiner Freundin, meiner Prinzessin, ein Schloss gekauft. Leider ist es gestohlen worden, genau wie das Fahrrad."

Die One-Man-Show rund um ein Dorffest, ein internationales Golfturnier und einen Banküberfall windet sich um viele Ecken. Was skurril wirkt und wie vom Irrsinn gestreift, kratzt dann doch noch irgendwie die Kurve zu zwingender Logik in einem gerade noch gebändigten Chaos.

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