Stermann & Grissemann: Gags, Gags, Gags
Die beiden polarisieren. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Ob ihrer Flapsigkeiten und Frechheiten. Dirk Stermann und Christoph Grissemann, bekannt aus Funk, Fernsehen und YouTube, sind die Schmähtandler vom Dienst ohne Berührungsangst mit den Regionen der Peinlichkeit.
Das neue Kabarett-Programm der Brachialkomiker hat am Freitag im Rabenhof Premiere: "Stermann".
Der packt jetzt aus und habe "aus reiner Unkonzentriertheit" vergessen, "Text für seinen Kollegen Christoph Grissemann reinzuschreiben".
Aber schon das ist pure Blödelei. Wie die Irritation auf dem Plakat: Da steht auf Grissemanns Gesicht Stermanns Name.
Die Wahrheit, wenn's denn eine gibt? "Wir waren fünf Tage in Nizza und haben uns ausgedacht", so Stermann, "dass ich versuche, über mich und mein Leben zu reden." Was Grissemann als Störenfried zu vereiteln versucht und dem anderen prompt ständig in die Quere kommt: "Ich zerstöre sein Stück und damit seinen Lebenstraum."
Bühne anspruchsvoller als TV
Auf der Bühne spielte das Duo zuletzt "Die deutsche Kochschau". Im Fernsehen ist ihr wöchentlicher Late-Night-Talk "Willkommen Österreich" ungebrochen populär.
Für die Bühne zu schreiben, sei schwerer, als im TV pointiert zu talken. Wo die beiden - wie übrigens auch der deutsche Chefzyniker Harald Schmidt - auf eine Reihe von Gag-Lieferanten zurückgreifen. "Hingegen muss auf der Bühne jeder Satz für 300 Vorstellungen haltbar sein", so Grissemann.
Und "Stermann"? "Das wird ein für mich sehr peinlicher und sehr schmerzhafter Abend, den die Leute sehr, sehr lustig finden", so Stermann. "Wir machen 160 Witze in zwei Stunden, und die meisten funktionieren auch, wie die Previews gezeigt haben. Also das ist ein demokratisch gewähltes Witzeprogramm."
Das läuft ab "wie immer eigentlich". Als Plauderei auf der Bühne. Ohne roten Faden. Mit Gags und Gags und Gags. Die Zwei haben's gern, wenn der Witz dort explodiert, wo's weh tut. Jenseits aller Geschmacksgrenzen.
Grissemann in Windeln
Aber Provokation war gestern, beteuert Stermann: "Inzwischen macht es mir auch Spaß, auf der Bühne Oma- und Opa-Witze zu erzählen." Und ungewöhnliche Accessoires zu entdecken. So kommt Grissemann in Windeln auf die Bühne: "Die denkbar größte Demütigung. Meine Mutter hat mich angefleht, das nicht zu tun." Aber der Gag heiligt hier alle Mittel. Grissemann glaubt, dass "Humor grundsätzlich keine Grenzen hat".
"Aber wenn wir uns lustig machen", so Stermann, "dann sowieso zu 90 Prozent über uns selber."
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