Roland Düringer Zwei Schmähbrüder

Roland Düringer Zwei Schmähbrüder
Spielt „Robby“ als Fan sein großes Idol, den Roland – oder umgekehrt? Egal. Denn alles ist Schimäre in „Düringer spielt Dürflinger“

Ein bisschen vom ultimativen Häuslbauer-Alptraum „Hinterholzacht“, eine Prise „Superbolic“- Formfleisch-Comedy, die legendäre „Erika-Nummer“ aus „Sein & Schwein“ und ein paar Wuchteln der unverwüstlichen „Benzinbrüder“ – und fertig ist ein „Best of Düringer“. Nur wird in „Düringer spielt Dürflinger – Die besten Wuchteln aus allen Programmen“ nicht der Schauspieler, Systemkritiker und Popstar des Kabaretts persönlich zum „Dynamitfischer im Teich der Lachwurzen“, schrieb der KURIER nach der Premiere. Sondern der ambitionierte, aber mitunter textunsichere
Hobbyentertainer und Fan namens Robert „RobbyDürflinger imitiert und karikiert sein Idol bis zur Kenntlichkeit.

Selbstironische „Omasch“

Der Robby kennt das Original in- und auswendig. Gestylt wie ein weitschichtiger Verwandter der Kelly-Family, im Glitzerhemd, mit brauner Langhaarperücke und Wohlstandsbauch-Prothese, geht er auf die Bühne und durchlebt im Rampenlicht alle Peinlichkeiten eines Laiendarstellers: „Mein Name ist Robby Dürflinger, meines Zeichens berufstätig, aber auch Stimmenimitator. Kostprobe gefällig? ,Servas Alter, hast gleich einen Parkplatz g’funden ...’ daswar mein Schwager; den kennt leider keiner ...“ Von Beruf ist der Spaßvogel Beamter beim Wasserwerk: „Also ich bin bei der Gemeinde und kontrolliere in den Außenbezirken die Hydranten – ich überprüfe, ob sie eh nicht wandern, haha ... deswegen hab ich auch viel Freizeit für andere Sachen, zum Beispiel fürs Kabarett ...“

Edelprolo

Also Dürflinger – mit Perücken zu einer Art „King of Trash Comedy“ aufgemascherlt – spielt Düringer. Aber in Wahrheit spielt natürlich Düringer im One-Man-Verwirrspiel die Kunstfigur Dürflinger, die sich alle Mühe gibt, den Düringer waschecht und die Gags deftig wirken zu lassen. „Vor der Premiere war ich beim Arzt – zu einem gesamtgesundheitlichen Check. Bei den Ergebnissen hat der ziemlich geschaut, aber er hat gesagt: ,Ich weiß schon, was wir machen. ’ Er entschied sich für natürlich sanfte Heilmethoden und hat mir Moorpackungen verschrieben. Habe ich gesagt: ,Das ist leiwand – aber hilft das?’ – ,Nein’, hat er gesagt, aber Sie beginnen sich schon einmal an die feuchte Erde zu gewöhnen.“ Eigentlich „unpackbar“, diese Lawine von Gags und Pointen (DVD-Untertitel: „Die besten Wuchteln aus allen Programmen“), wie die Brachialschmähtandler
sagen würden.

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