Reinhard Nowak: Jubeljubiläum

Reinhard Nowak: Jubeljubiläum
Der Nowak lässt ihn nicht verkommen, den kleinen Mann der bodenständigen Unterhaltung.

Auszeichnungen sind wie Hämorrhoiden: Wenn man alt genug ist, kriegt sie jeder Arsch.“ Reinhard Nowak zitiert Billy Wilder. Endlich, nach 30 Jahren, bekommt er auch einen Kabarett-Preis. Seinen allerersten.

Alles Fake. Alles Schmäh, aber Anlass für einen Rückblick auf die lange Karriere eines Mannes der bodenständigen Unterhaltung, der in ORF-Produktionen auf Verlierertypen abonniert zu sein scheint – und weltbekannt ist „zwischen Wien und Wörgl“.

Anekdoten

Reinhard Nowak: Jubeljubiläum
Ein Jubel- oder gar ein Jubiläumsprogramm? Vor allem Tragikomik in der Rückschau. Und die Frage: „Wie wäre mein Leben verlaufen, wenn ich bei meinem Bühnenstrip in der Jugendband auch die Unterhose ausgezogen hätte?“
Erinnerungen ans erste Mal. Auf der Bühne natürlich. An Nowaks „Trottel-Schmäh“, die Niederlagen – schon bei seinem Einstand als Bühnenkomparse – und an die Rache des Statisten an den Stars der Josefstadt. Was geschah damals im Jahr 1984 wirklich im „Guantanamo der österreichischen Theaterszene“?
Verbürgt ist, dass Nowak, wie’s der Zufall so wollte, eines Tages mit Helmut Qualtinger im „Rosenkavalier“ auf der Bühne stand. Der eine als Ochs von Lerchenau, der andere als Statist, im Programmheft schlicht als „Gestalt“ bezeichnet. Eines Tages kam Qualtinger blunzenfett zu spät zur Probe, die bald abgebrochen wurde.
„Da ist er mit uns auf einen Kaffee gegangen und hat G’schichten erzählt“, so Nowak, „dass wir mit offenem Mund dagesessen sind. Da wollte ich auch Schauspieler werden.“

„Juchuu!“

Andere schreiben Biografien. Nowak spielt und erzählt seine in seinem siebenten Solo „Juchuu! 30 Jahre Nowak“, aufgezeichnet im Kabarett Simpl, schwelgt in Erinnerungen an frühere Programme und schauspielerische Stationen von „Muttertag“ bis zum „original fidelen Fritzl“.
Auf der Bühne ist er „sowieso lieber der Blöde als der Gscheite“. Seine kabarettistische Laufbahn begann 1986 bei der Gruppe Schlabarett mit Alfred Dorfer, Roland Düringer und Andrea Händler. Sein erstes Solo war 1996 „Einer muss der Nowak sein“.
„Aber wenn ich manche meiner früheren Programme Revue passieren lasse“, so Nowak, „frage ich mich manchmal schon: Oida, auf was warst du damals drauf? Was hast du dir da eing’worfen, dass dir so was eing’fallen is?“ Ja, das Künstlerleben kann schon hart sein, mit Drugs & Rock ’n’ Roll, aber ohne Sex.

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