Klavierkabarett in Reimkultur
Was ist Humor? "Die beste Art und Weise, mit dem Leben klar zu kommen", sagt Bodo Wartke im KURIER-Gespräch. Der Entertainer ist selten um eine originelle Formulierung verlegen und reimt, wie nicht viele reimen. Er ist bekannt für selbst komponierte Lieder mit hintergründigen Texten und daher auch "ein großer Fan von Georg Kreisler. Er hat mich mit seiner Sprachgewandtheit und Raffinesse stets inspiriert."
Mit seinem vierten Solo "Klaviersdelikte" ist Wartke ab 3. Mai auf Österreich-Tournee und switcht dabei mühelos von U- in E-Musik und zurück: "Ü-Bearbeitungen" nennt er seine Kunst, etwa in Mozart-Variationen locker Klassiker wie "Chattanooga Choo Choo" einzustreuen.
Schwarzer Humor
Skurriles, intelligent durchdachte Geschichten und treffgenaue Pointen oft schwarzen Humors sind bei Wartke Programm. Was als "Klavierkabarett in Reimkultur" scheinbar harmlos daherkommt, kehrt der Unterhalter gern ins Makabre und nutzt die Überraschung als Stilmittel mit diebischer Freude aus.
Sei es Prosa, Gedicht oder Lied, der Wahlberliner gibt mit Musikalität, Witz und hintergründiger Beobachtungsgabe oft selbst Erlebtes wieder: "Eigene Erfahrungen, natürlich überspitzt, manchmal auch eins zu eins. Es ist aberwitzig, was einem im Alltag widerfahren kann. Man muss nur wach sein dafür und das Witzige daran erkennen."
Das Leitmotiv in "Klaviersdelikte" sind "Probleme, die ich früher nicht hatte", also ärgerliche Begleiterscheinungen des Älter- und Etablierterwerdens, Krawattenzwang, Potenzmittel-Spams und Zumutungen wie lärmende und grelle Übergriffe auf unser Hirn: "Wie viel kostbaren Speicherplatz wir damit verschwenden, vollkommen Sinnloses zu memorieren, bringt mich auf die Palme." Und dann spielt er unorthodox Klavier: mit Boxhandschuhen. Bleibt aber dabei stets Gentleman und der Traum aller Schwiegermütter.
Weiterführende Infos:
3. Mai: Posthof Linz
4. Mai: Graz, Helmut-List-Halle
5. Mai: Wien Stadthalle F
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