Heilbutt & Rosen: Beziehungschaos
Ein ganz normaler Tag, ein Paar und viel Ärger. Denn das Leben ist kein C-Dur-Akkord. Für die gefrustete Wellness-Reporterin ist er ein "unsensibler, unromantischer Ungustl". Und er, gestresster Werbetexter und auch privat meist genervt, sagt ang'fressen: "Geh bitte!"
Beide sind leicht reizbar, haben offenkundig wenig Freude aneinander - und miteinander schon gar nicht. In Zeiten, in denen ein Handyvertrag oft länger hält als eine Ehe, fragt sie ihn - vor dem "Dinner for Two" im Drei-Hauben-Lokal - zur Feier des achten Jahrestages ihrer Beziehung: "Was nimmst du?"
Darauf er unwirsch: "Irgendwas, was dir nicht schmeckt! Sonst hab' ich wieder dauernd deine Gabel auf meinem Teller!"
Geschlechterk(r)ampf
Streit liegt in der Luft und führt zur "Endstation Tobsucht" mit Heilbutt & Rosen. Es ist zum Wahnsinnigwerden. So schön könnte das Leben sein. Wäre da nicht der Alltag, der einem die Laune ganz schön verhageln kann - im Büro, in der Beziehung, im Supermarkt, praktisch immer und überall.
Was ist passiert? Was treibt dieses Paar dermaßen an den Rand der Verzweiflung?
An einem langen Tag können Mann und Frau sich über so vieles ärgern: den vergessenen Hochzeitstag, die Chefs, die vergammelte Zahnpasta-Tube im Badezimmer, den bellenden Hund in der Nachbarschaft, über einander sowieso ...
Männer
Ihren Vorwurf "Warum sind Männer oberflächlich?" kontert er mit einer bissigen Gegenfrage: "Nur weil sie häufig recht haben?" Um im Brustton der Überzeugung gelassen festzustellen: "Männer ärgern sich nicht, Männer wundern sich."
Die Liste der Tobsuchtsauslöser ist endlos: Radiomoderatoren, die sich als Berufsspaßvögel der nervigsten Art entpuppen und schon in aller Herrgottsfrüh unausstehliche Lustigkeit verbreiten; Verkehrsampeln auf Rot; bitzelige kleingeldzahlende Omas in der Schlange vor der Supermarktkasse; ungepflegte Füße in Sandalen oder junge Dinger mit Arschgeweih-Tattoo in Solarien und Videotheken, die dich hemmungslos duzen.
Im verbalen Pas de deux, Monolog und Gesang, begleitet von Berthold Foeger am Piano, entstehen Szenen, die jeder kennt - nur überspitzt und überzeichnet. Und diese aus dem Leben gegriffenen Situationen - wie der als Bonustrack verwendete Handysketch - sind genau der Stoff, der Lachen provoziert. Im besten Fall: Über sich selber.
Menschen tun oft blöde Dinge und reden dummes Zeug. Was zu beweisen war: Frauen und Männer passen nicht zusammen. Wie wenig, ist bei der Farce "Endstation Tobsucht" schon wieder sehr lustig.
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