"Augustin" als närrische Darbietung

"Augustin" als närrische Darbietung
Kritik: Derber Witz und bachener Schmäh. Das kabarettistische Rock-Musical "Augustin" erinnerte im Wiener Stadtsaal an den Villacher Fasching

O du lieber Augustin": Den Volkslied-Klassiker gab’s am Ende zum Kehraus eines erstaunlich enthusiasmierten Publikums. Da war mit "Augustin", dem kabarettistischen Rock-Musical, im Wiener Stadtsaal bereits der Beweis erbracht: Man kann den Villacher Fasching auch im Sommer stattfinden und wie ein Oktoberfest der schenkelklopfenden Allerweillustigkeit aussehen lassen.

Der Drummer trägt ein Rattenkapperl. "You Are The One That I Want" aus "Grease" mutiert zu "Du bist mei Nagel zum Sarg". Und der Volksmund spricht in der Art von "Geh G’schissener, schleich di!"

Viel derben Witz, Bru­haha-Humor und oft bachenen Schmäh hat die mit E-Gitarren und neuen Liedern garnierte Show, angelehnt ans Original von Wolfgang Ambros, Joesi Prokopetz und M. O. Tauchen von 1981, u. a. mit Liedern wie "Lokalverbot" oder "Coffein". Die hätten sich denn auch eine bessere Tonqualität verdient.

Eine exaltierte Nadja Maleh als Henriette Tod, geborene Pest, "alter Epidemikeradel", keppelt mit ihrem faul gewordenen (Sensen-)Mann (Wolfgang "Bamschabl" Katzer). Für Augustin (Christian Clementa) ist fast alles hin, bedrängt von der Witwe Mehlwurm, die Tauchen (Regie) ebenso spielt wie den "Sauschädel"-Markttandler. Am Ende ist’s bei aller Mühe doch nur leidlich Aufgebackenes.

KURIER-Wertung: *** von *****

INFO: 9.–11., 16.–18., 23.–25., 30.–31. 8. und 1. 9., Tel: 01/ 909 22 44

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