So will sich Abercrombie & Fitch vor dem Aus retten

Das Schnösel-Image wird für das Unternehmen immer mehr zur Belastung.

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert - trifft leider nicht auf das Überleben von Modemarken zu. Derzeit versucht sich Abercrombie & Fitch aus seinem ramponierten Image zu befreien. Nachdem die US-Marke jahrelang die Kassen klingeln hörte, steht man nun an der Börse stark unter Druck. Der Grund: Von Mai bis Juli weitete sich der Verlust verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 0,8 auf 13,1 Mio. Dollar (aktuell 11,7 Mio. Euro) aus. Auch bei der Zweitmarke Hollister gingen die Verkäufe zurück.

Zalando soll helfen

Abercrombie & Fitch steckt schon länger in der Krise. Äußerungen von Ex-Chef Michael "Mike" Jeffries, der nur durchtrainierte Kunden mit Waschbrettbauch wollte, hatten die Marke schon vor Jahren in die Kritik gebracht. Das Schnösel-Image wurde zunehmend zur Belastung. Mittlerweile hat das ehemalige Trend-Label, das einst mit anzüglicher Werbung und großen Logos punktete, den Anschluss an billigere Rivalen wie H&M oder Forever 21 verloren.

Im Herbst 2015 wollte man sich mit einem

überraschend coolen Lookbook
neu positionieren. Statt auf den langweilig gewordenen Teenie-Surfer-Look zu setzen, wurde Top-Stylistin Clare Richardson engagiert, um die Kollektion für eine etwas ältere Zielgruppe zu inszenieren. Geholfen hat es scheinbar nichts.
So will sich Abercrombie & Fitch vor dem Aus retten

Eine neue Vertriebsstrategie soll den Verkaufszahlen nun endlich Schwung verleihen: Abercrombie & Fitch bestätigte den Abschluss eines Großhandelsvertrags mit Zalando. Ab sofort sind die Kollektionen von A&F und Hollister beim Onlineshop-Riesen erhältlich. Ein kluger Schachzug, schließlich macht man sich mehreren Millionen Kunden von Zalando zugänglich. Bleibt abzuwarten, ob dieser den gewünschten Erfolg bringt.

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