Trumps Beraterin: "Geht und kauft Ivanka-Sachen!"

Kellyanne Conway gehört zu Donald Trumps Beraterstab.
US-Präsident Donald Trump macht sich öffentlich für das Modeunternehmen seiner Tochter Ivanka stark. Nun mischt sich auch Trumps Spitzenberaterin Kellyanne Conway in die Debatte ein.

Das Weiße Haus macht unverhohlen Werbung für das Modeunternehmen der Präsidententochter Ivanka Trump, das sich mit Boykottaufrufen konfrontiert sieht (kurier.at berichtete). "Geht und kauft Ivanka-Sachen!", appellierte nun auch Kellyanne Conway, Spitzenberaterin von Donald Trump. Am Donnerstag sagte sie während eines Interviews mit Fox News, die Marke der Präsidententochter sei ein "wunderbares Label" und die Produkte ließen sich auch im Internet kaufen.

Conway kritisierte, dass Ivanka Trump "benutzt" werde, um ihrem Vater zu schaden. Sie rühmte die Trump-Tochter als "sehr erfolgreiche Geschäftsfrau" und als Advokatin für die Rechte der Frauen in der Arbeitswelt. Die Präsidentenberaterin sagte, sie selber besitze Ivanka-Trump-Produkte - und werde nach dem Interview weitere einkaufen.

"Kostenlose Werbung" für Ivanka-Trump-Marke

Die Präsidentenberaterin bezeichnete ihre Äußerungen selbst als "kostenlose Werbung" für die Ivanka-Trump-Marke. Am Vortag hatte sich bereits der Präsident selbst für die Firma seiner Tochter in die Bresche geworfen (kurier.at berichtete). Trump attackierte die Kaufhauskette Nordstrom hart dafür, dass sie die Modekollektion der Tochter aus dem Sortiment genommen hatte, woraufhin national und international Stimmen laut wurden, die Trump Amtsmissbrauch vorwerfen.

Seine Tochter werde von Nordstrom "so unfair" behandelt, schrieb der Präsident am Mittwoch auf Twitter. "Schrecklich!", fügte er hinzu.

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/829356871848951809
Donald J. Trump (@realDonaldTrump

Nordstrom bestritt jedoch, aus politischen Gründen auf die Ivanka-Trump-Produkte zu verzichten. Es handle sich um eine rein kaufmännische Entscheidung. Der Verkauf dieser Ware sei im vergangenen Jahr konstant zurückgegangen, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte.

#GrabYourWallet gegen trumpsche Ware

Allerdings sehen sich Produkte der Trump-Familie bereits seit einer Weile mit Boykottaufrufen von Aktivisten konfrontiert. Eine entsprechende Initiative trägt den Titel #GrabYourWallet (Greif deinen Geldbeutel) - eine ironische Anspielung auf Trumps vormalige Prahlereien mit seinen sexuellen Übergriffen ("Grab them by the pussy").

Der US-Präsident und seine Familie sehen sich vielfachen Vorwürfen ausgesetzt, ihre politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten nicht zu trennen. Aktuell setzen sich Trump und sein Team jedoch erstmals unverblümt für die Interessen einer zum Imperium der Trump-Familie gehörenden Firma ein.

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