Warum Algen so wirkstoffreich sind
Salz- oder Süßwasser, Steine, Schlamm, heiße Quellen oder arktisches Eis - Algen passen sich bedingungslos an. Sie können wenige Mikrometer klein oder bis zu 60 Meter groß sein, braun, gün, rot oder grau daherkommen. Bei all dieser Vielfalt haben sie aber eines gemeinsam: die hohe Nährstoffdichte. In Zahlen ausgedrückt: Ein Kilo frische Algen enthält genauso viele Aminosäuren, Mineralsalze, Spurenelemente und Vitamine, Polyphenole und Flavonoide wie 100.000 Liter Meerwasser. Kein Wunder also, dass das Meeresgemüse in der Wissenschaft, Medizin und der Kosmetikindustrie eine wichtige Rolle spielt.
Erfolgssubstanzen aus dem Ozean
Biologen haben bisher rund 35.000 Algenarten gelistet, aber erst rund 800 davon erforscht. Etwa 50 kommen in der Kosmetik zum Einsatz. Das ist aber bei Weitem nicht das Ende der Fahnenstange: Wissenschaftler auf der ganzen Welt fischen nach weiteren Erfolgssubstanzen in der Meeresflora. Denn schon die bislang genutzten Algenarten bringen tolle Effekte: So können gewonnene Polysaccharide - Zuckerverbindungen - wie Alginsäure Feuchtigkeit bis zu 24 Stunden lang in der Haut speichern. Und die Braunalge Laminara, die durch den Gezeitenwechsel ständigem Stress ausgesetzt ist, hat spezielle Schutzstoffe entwickelt, um bei Ebbe nicht auszutrockenen - das lässt nicht nur die Anti-Aging-Forschung aufhorchen!
Gemüse mit Meer Wert
Da Algen keine Wurzeln haben, nehmen sie sämtliche Mineralstoffe und Spurenelemente über ihre gesamte Oberfläche auf. So gelangen die wertvollen Nährstoffe auch in hoher Konzentration direkt ins Innere der Zelle, was sie zu den Pflanzen mit der höchsten Nährstoffe überhaupt macht. Landpflanzen sind dagegen lahme Enten.
Besonders interessant für die Anti-Aging-Forschung sind Algen, die unter extremen Bedingungen überleben. Die Stoffe, die sie zu ihrem Schutz produzieren, kommen nämlich auch der Haut zugute. Als Creme oder Serum verarbeitet, versorgen sie die Zellen mit Energie, bekämpfen freie Radikale und reparieren die DNA. Cremes und Treatments mit Meereswirkstoffen bewirken zudem, dass die Haut glatt und frisch aussieht und das sie elastisch bleibt. Aminosäuren, mit die wichtigsten Wirkstoffe, regen zudem die Proteinsynthese an und stimulieren die Erneuerung der kollagenen und elastinen Fasern.
Achten sollte man beim Kauf eines Algenproduktes auf die Herkunft. Bei der Gewinnung des Meeresgemüses müssen besonders strenge Richtlinien eingehalten werden, denn Algen können auch Giftstoffe speichern. Seriöse Produkte sind zertifiziert und weisen auf ihre Verpackungen darauf hin, wo die Algen genau herkommen.
Also, wer seiner Haut was Gutes tun möchte, sollte ihr ab und an ein bisschen Meer vergönnen:
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