Haute Couture in Österreich

Annemarie Mölzer und Bewerb- Gründer Wolfgang Reichl vor den diesjährigen Einreichungen.
Bei dem wohl größten Modepreis des Landes dreht sich alles um die hohe Schneiderkunst.

Wenn man Österreich mit der Haute Couture in Verbindung bringt, dann denkt man in erster Linie an Fred Adlmüller. Mit dem Schneidermeister, der mit seinem klassischen Stil internationale Stars einkleidete, starb 1989 die Haute Couture in diesem Land aber nicht. Viele kleine Betriebe von Niederösterreich bis Vorarlberg bedienen sich nach wie vor der hohen Schneiderkunst. Um ihre per Handarbeit maßgeschneiderten Kreationen aber auch an den Mann - beziehungsweise Frau - zu bringen, bedarf es gewisser Plattformen. Eine dieser Bühnen ist der "Haute Couture Austria Award", der vor neun Jahren von Wolfgang Reichl ins Leben gerufen wurde: "Ich war damals noch in der klassischen Werbung tätig und wir hatten gerade den Werbekunden Renault. Mit ihm ist der Award 2005 entstanden, aber erst nur in Wien. Thang de Hoo war damals der Gewinner. Mit Hilfe konnten wir den Bewerb auf ganz Österreich ausweiten", sagt Wolfgang Reichl stolz.

Es handelt sich dabei aber nicht um einen weiteren Preis für Studienabsolventen oder bereits bekannte Namen, sondern kreative Selbständige, die durch die den Award neue Kunden gewinnen können: "Kleine Betriebe haben nicht die Plattformen und finanziellen Unterstützungen wie Studenten", sagt Annemarie Mölzer, Bundesinnungsmeisterin der Mode- und Bekleidungstechnik der WKO. Ein weiterer nicht ganz unwesentlicher Aspekt ist die Tatsache, dass man das Gesehene auch bekommen kann, da die Betriebe in der Lage sind, die Kleider zu produzieren.

Glanzzeiten

Haute Couture in Österreich

Ob dies nach der Präsentation der 40 bis 60 eingereichten Modelle zu dem Thema "Golden Age of Haute Couture" tatsächlich der Fall sein wird, wird sich noch weisen. Eine große Wahrscheinlichkeit besteht jedenfalls. Werden die Kreationen doch erstmals während des"Late Night Shoppings"am 21. August im Designer Outlet Parndorf vor rund 60.000 Interessierten gezeigt.

Im Anschluss zu der Show wählt einer Jury, darunter die Großnichte von Coco Chanel, die zwölf Finalmodelle aus. "Ich achte bei Haute Couture auf die technischen Details, die Kreativität, wie das Kleidungsstück sitzt und wie einfach oder kompliziert es gehalten ist", so Oona Chanel, die heuer als Testimonial für die Finalisten fungiert wird, und fügt noch hinzu: "Es ist sehr wichtig, junge Kreative zu unterstützen."

Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite der WKO.

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