Für die Tonne: Burberry zerstört Waren im Wert von 32 Mio. Euro
Ein Blick auf den jüngsten Geschäftsbericht der Burberry Plc. verheißt nichts Gutes: Im abgelaufenen Geschäftsjahr landeten Waren im Wert von 28,6 Millionen Pfund (32,2 Millionen Euro) im Müll, im Jahr 2017 waren es 26,9 Millionen Pfund (30,2 Millionen Euro). Warum? So soll scheinbar verhindert werden, dass Rabatte am Image der Marke kratzen. "Es fällt uns nicht leicht, Ware zu zerstören", gab der Aufsichtsratsvorsitzende John Peace zu Protokoll. Dennoch werden die Luxusgüter lieber verschrottet, bevor mit ihnen etwas passiert, das nicht den Vorstellungen der Marketing-Abteilung entspricht.
Passt nicht ins Konzept
Diese riesige Menge an nicht gewollter Ware zeigt laut dem Wirtschaftsdienst Bloomberg, dass sich die Neuausrichtung des Unternehmens weniger erfolgreich gestaltet, als erhofft. Im Juli 2016 war der Italiener Marco Gobbetti als neuer Geschäftsführer engagiert worden, um eine neue Produktstrategie zu entwickeln. Er will noch stärker im Luxussegment positionieren - da passen Unmengen an stark verbilligten Entwürfen natürlich nicht in das Konzept. Der Anstieg bei der vernichteten Ware wird auch damit erklärt, dass die Lizenzen für die Burberry-Beauty-Linie vom Konzern Coty im April 2017 erworben wurden. Im Rahmen dieser Geschäftsbeziehung werden sämtliche Parfums und Kosmetik-Produkte neu entwickelt.
Burberry ist nicht das einzige Unternehmen, dass Unmengen für die Tonne produziert. Im Oktober 2017 landete H&M in den Schlagzeilen, nachdem der dänische TV-Sender TV2 aufgedeckt hatte, dass der schwedische Moderiese jedes Jahr mehrere Tonnen neuer Kleidung in der dänischen Stadt Roskilde verbrennt. Im Gegensatz zu Burberry wurde dies jedoch nicht aus Imagegründen gemacht. "Entweder haben die Stücke beim Transport oder der Lagerung einen Wasserschaden erlitten und haben deshalb angefangen zu schimmeln, oder der Chemikalienwert wurde überschritten. Wir würden nichts einfach so verbrennen", sagte damals Kerstin Sellner, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei H&M, im Gespräch mit dem KURIER.
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