Fashion Week: Die neuen Modetrends für den (reifen) Mann

Die Kunden wird’s freuen: Bei Billionaire wurden ausschließlich reife Models gecastet,
Michael Jackson, Polospieler und Frankenstein inspirierten zu den Kollektionen. Silberfüchse bereicherten den Laufsteg.

Es war ein Show-Auftakt der vollkommen anderen Art. Im Zuge der Männer-Modewoche, bei der dieser Tage die neuen Kollektionen für den Herbst/Winter 2019 präsentiert wurden, lud Philipp Plein mit seiner Marke Billionaire in ein beeindruckendes Palais in Mailand. Doch statt gleich die Models (passend zur Zielgruppe: reif statt blutjung, graue Haare inklusive) auf den Laufsteg zu schicken, konnten die geladenen Gäste im Innenhof des Gebäudes zuerst ein kurzes Poloturnier live bestaunen.

Der Grund: Billionaire ist ab der nächsten Saison offizieller Ausstatter des Monte Carlo Teams – und die neue Kollektion stark inspiriert vom Reitsport. Enge Hosen wurden in kniehohe Reitstiefel gesteckt, dazu Rollkragenpullover und Bomberjacken gestylt. Dass immer mehr Modehäuser, darunter Gucci und Versace, keinen Pelz oder seltene Tierhäute mehr verarbeiten, passt nicht zu Philipp Pleins Markenkonzept „Luxus und Opulenz“. Wer das nötige Kleingeld besitzt, kann sich bei ihm mit Nerzjacken und Schuhen und Trench-Mäntel aus Krokodilleder für die nächste Wintersaison ausstatten lassen.

Weit und farbenfroh

Fernab des Reitstalls sammelten Dolce & Gabbana Ideen. Die 1920er und 30er Jahre waren in Form von kurzen Jacken mit strengen Schultern zu gerade geschnittenen Hosen präsent. Beim Anblick der Pyjamas aus feinster Seide, die mit offenen Morgenmänteln präsentiert wurden, hätte Hugh Hefner seine Freude gehabt.

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Mann trägt jetzt Seiden-Pyjama

Spannend waren auch Miuccia Pradas Ideen. Die Designerin bediente sich an Symbolen aus trashigen Horrorfilmen wie „Frankenstein“ und „The Rocky Horror Picture Show“ : Breitschultrige Kreationen trafen auf auffällige Dreifachgürtel. Ein Trend, der sich in Mailand durchzog: Hosen werden wieder weiter.

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Miuccia Prada schaute vorab ein paar Horrorfilme

Weiter ging es in Paris, wo so mancher Modemacher aufgrund der Gelbwesten-Proteste kurzzeitig seine Show verschieben musste. Unisex-Mode bleibt auch 2019 großes Thema. Raf Simons’ Mäntel hätte man in dieser Form (übergroß und in kräftigen Farben) in einer Damenkollektion vermutet. Farblich dominierten bei den meisten Designern Klassiker: Viel Schwarz und Weiß, dazu Militärgrün und Grau.

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Raf Simons scheute nicht vor kräftigen Farbkombinationen zurück

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Krawatten wirken bei Ermenegildo Zegna dank des Military-Looks cool

Mit letzterer Nuance befasste sich besonders Virgil Abloh. Der Designer hob den Lagenlook für den Louis Vuitton-Kunden auf ein neues Niveau – und bewies, dass er weit mehr als nur Streetwear kreieren kann. Seine Models trugen unter Blazern lange Westen, mehrere Jacken wurden übereinander gestylt und das Ganze mit passenden Taschen komplettiert.

Die gesamte Show widmete der Modemacher Michael Jackson. Die Location wurde in einen Gehsteig ähnlich jenem im „Billie Jean“-Video verwandelt. Wie der moderne King of Pop-Look aussieht? Loafers werden mit Socken getragen, Pullover sind mit Weltkugel-Motiven  versehen. Modemutige greifen zu Michael Jacksons ultimativem Markenzeichen: dem berühmten Glitzer-Handschuh.

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Louis Vuittons Kollektion stand ganz im Zeichen von Michael Jackson

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Glitzer-Handschuhe wie beim King of Pop

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