Drogerie: Wie gefährlich ist das Testen von Make-up?

Ein Produkt, viele Menschen - wie gefährlich ist das Probieren?
Parfümerien und Drogerien bieten offene Produkte zum Ausprobieren an. Ein Hautarzt erklärt, ob diese bedenklich sind.

Für Frauen fühlt sich der Gang in die Parfümerie oder Drogerie manchmal wie ein Besuch im Schlaraffenland an. Unzählige Lippenstifte, Mascaras und Puder stehen bereit - und die passenden Tester, um Farbe und Textur besser einschätzen zu können. Ob man letztere bedenkenlos ausprobieren kann, verriet der Wiener Dermatologe Babak Adib im Gespräch mit dem KURIER.

KURIER: In Drogerien und Parfümerien stehen zahlreiche Tester zur Verfügung. Bergen diese gesundheitliche Gefahren?

Dr. Babak Adib: "Das Übertragungsrisiko ist sehr gering, aber doch gegeben. Jedoch nur bei der unmittelbaren Anwendung nach einer Person mit akuter Herpesinfektion mit frischen Bläschen oder einer bakteriellen Infektion (z.B. Bindehautentzündung)."

Und wenn jemand den Lippenstift bereits eine Stunde zuvor benutzt hat?

"Herpesviren können außerhalb der Zelle (Anmerkung: außerhalb des Körpers) nicht überleben. Hier geht es wirklich um Sekunden. Bereits eine Minute später sind diese bereits abgestorben. Deshalb ist die Ansteckung kaum möglich."

Reicht das Abwischen des Produkts mit einem Taschentuch, um etwaige Bakterien anderer zu entfernen?

"Das Abwischen ist sicherlich hilfreich und empfehlenswert. Jedoch sollte die Anwendung von Produkten immer am Handrücken stattfinden. Nicht nur aus hygienischen Gründen, sondern auch, weil der Kunde auf Inhaltsstoffe allergisch reagieren könnte. Die Gesichtshaut (vor allem Lippen und Augenregion) ist viel sensibler als der restliche Körper."

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