Yemisi Rieger: „Ich träume von New York“

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Als Kind wurde die Halbnigerianerin wegen der Hautfarbe gehänselt – heute ist Yemisi Rieger selbstbewusste Miss.

Sehr gute Chancen“ rechnet sich die waschechte Wienerin Yemisi Rieger (18) für die Miss-Austria-Wahl aus, die am Sonntag im Casino Baden stattfindet (Puls 4, live um 20.15 Uhr). Dass Miss Kärnten Tanja Doppelreiter als Favoritin unter den 18 Teilnehmerinnen gilt, stört sie nicht. „Ich träume von New York. Eines Tages möchte ich ein Victoria’s-Secret-Model sein“, sagt Miss Vienna in schönstem Hochdeutsch.

Beim Besuch bei der Patchworkfamilie in ihrer Wiener Gemeindebau-Wohnung im 22. Bezirk werden wir von Katze Lotti und drei Pudeln begrüßt. Mama Waltraud Rieger, eine blonde Steirerin, ist der Pudelfan in der Familie. Vier Kinder von drei Männern und vier Enkelkinder hat sie. Nesthäkchen Yemisi, die gerade die Ausbildung zur Zahnarzthelferin macht, und ihre Schwester Shari (20), angehende Krankenschwester, wohnen noch zu Hause. Zehn Jahre lebte ihr Vater, gebürtiger Nigerianer, bei ihnen.

Gab es Anfeindungen wegen ihrer Hautfarbe? „Ja, wir sind im Kindergarten und in der Schule verspottet worden.“ Die Schwestern haben das damals nicht verstanden. „Einer der Nachbarn hat mich beschimpft mit ,schleich dich du sch... Negerin‘“, erzählt Yemisi. „Ich habe dadurch eine dicke Haut bekommen. Die Hänseleien haben mein Selbstbewusstsein gestärkt.“

Noch ist das 178 Zentimeter große und 59 Kilo leichte Mädchen Single. Ihr Traummann sollte auf jeden Fall treu, höflich, respektvoll, tierlieb „und sehr groß sein“.

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Viel Geld gibt sie für Kleidung aus. Die edlen Stücke ihrer Lieblingsdesignerin Vivienne Westwood kann sie sich „noch nicht“ leisten.

Auch wenn sie heute nicht auf dem Miss-Austria-Thron landet, wird sie ihre Ziele weiterverfolgen. Nächsten Freitag eröffnet sie die Fête Impérial im weißen Kleid von Designerin Nikola Fechter. Und wer weiß, vielleicht geht eines Tages ihr größter Traum in Erfüllung: „Ich würde gerne als Schauspielerin einen Film mit Denzel Washington oder Morgan Freeman drehen.“

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