Woody Allen: Jetzt klagt ihn Tochter Dylan Farrow in TV-Doku an

Nur trügerische Familien-Idylle: Woody Allen mit Mia Farrow, Adoptivtochter Dylan und Sohn Satchel im Jahr 1988
Die Adoptivtochter von Woody Allen und Mia Farrow erschüttert mit Missbrauchsvorwürfen.

Diesen Sonntag (21. 2.) startet der US-TV-Sender HBO eine vierteilige Doku-Reihe unter dem unverfänglichen Titel "Allen vs. Farrow“. Dem im Netz kursierenden Trailer zufolge dürfte es sich freilich um erschütterndes, bisher nie gezeigtes Filmmaterial handeln, in dem der Kultregisseur und dreifache Oscarpreisträger Woody Allen (85) des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird.

Die Anklägerin ist Dylan Farrow (heute 35), Adoptivtochter Allens und seiner Ex- Partnerin (1980–1992), Mia Farrow (76). In dem privaten Video, das nun ausgestrahlt wird, soll die Mutter, einst gefeierte Schauspielerin (1 Golden Globe), dokumentiert haben, wie sich Dylan ihr anvertraut und schwerste Vorwürfe gegen Allen erhebt.

Konkret: Die kleine Dylan erzählt darin ihrer Mama, wie ihr Vater sie an "intimen Stellen“ berührt und ihr dabei gesagt habe: "Beweg’ dich nicht – ich muss das tun.“ Das junge Mädchen ist mit den Worten zu hören: "Ich wollte nicht, dass er das tut, Mama ... Ich mochte das nicht.“

Woody Allen: Jetzt klagt ihn Tochter Dylan Farrow in TV-Doku an

Dylan Farrow mit Mama Mia

Dylan Farrow sagt, sie habe bildhafte Erinnerungen daran, wie sie mit Allen im Bett lag. Laut dem britischen Massenblatt "Daily Mail" hört man in der Doku auch heimlich gemachte Aufnahmen von Telefonaten, in denen Mia Farrow ihrem seinerzeitigen Lebensgefährten mitteilt, dass es der verstörten Tochter "nach diesem Vorfall schlecht geht“.

Darüber hinaus sollen Familienmitglieder beschreiben, wie das Kind begann, sich im Badezimmer einzuschließen, wenn er anwesend war oder "totes Tier“ spielte, um nicht mit ihm reden zu müssen.

In seiner 2020 erschienenen Autobiografie ("Apropos of Nothing“) dementiert der Filmemacher alle Anschuldigungen und bezeichnet sie als Racheaktion der Ex-Partnerin, die ihre Tochter 2manipuliert“ und gegen ihn aufgehetzt habe. Farrow bestreitet das ihrerseits und bilanziert voll Bitterkeit: "Ich wünschte, ich hätte ihn niemals getroffen. Er ist das, was ich in meinem Leben am meisten bereue.“ Der entscheidende Trennungsgrund wären stapelweise Nacktfotos einer weiteren Adoptivtochter, Soon-Yi (heute 50 und Allens Ehefrau, damals ein Teenager) gewesen. Dylan Farrow ist aktuell mit ihrem ersten Fantasy-Roman auf dem Markt ("Hush“, deutsch: "Stille“).

Als in den 1990ern erste Gerüchte über den mutmaßlichen Missbrauch die Runde machten, soll Farrows vorheriger Ehemann (1966–1968), Frank Sinatra ( 1998), telefonisch angefragt haben: "Soll ich ihm die Oberschenkel brechen lassen?“ Der Gesangsstar ("My Way“), den die ganze Welt kannte, war ja zeitlebens auf bestem Fuß mit der halben. Allen blieb heil, aber der nun anlaufende Vierteiler könnte sein Lebenswerk vierteilen und ihm als Menschen (bildlich gesprochen) das Genick brechen. Es wäre nicht das erste Mal, dass die soziale nicht mit der künstlerischen Entwicklung Schritt hält.

Ein Genie zum Genieren?

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