Wolfgang Joop rechnet mit Heidi Klums "GNTM" ab

Wolfgang Joop rechnet mit Heidi Klums "GNTM" ab
Als Juror habe man in Heidi Klums Castingshow kein Mitspracherecht, verriet Joop, der an der Sendung auch einige Details kritisierte.

Von 2014 bis 2015 hatte Wolfgang Joop einen fixen Platz in der "Germany's Next Topmodel"-Jury an der Seite von Heidi Klum und Thomas Hayo. Seitdem absolvierte er als beliebtes "GNTM"-Gesicht auch immer wieder Gastauftritte. Mit dem Spiegel sprach der Modemacher jetzt über seine Zeit in Klums Castingshow. Dabei kam er auf sein Gehalt und seine Beziehung zu Klum zu sprechen, äußerte aber auch etwas Kritik.

Heidi Klum trifft alle Entscheidungen selbst

Wie viel man als "GNTM"-Juror verdiene? "Es war auf jeden Fall reichlich", sagte Joop, ohne konkrete Summen zu nennen. Über seine Entscheidung, bei der Show mitzumachen, erzählte er: "Als die Anfrage kam, war ich gerade in einer Krise und dachte: Das ist doch mal ’ne neue Herausforderung für mich." Pleite sei er damals aber nicht gewesen. Klum habe er davor nicht wirklich gekannt. Mittlerweile sind sie privat befreundet.

In seinem Interview, das pünktlich zum Start der neuen "GNTM"-Staffel veröffentlicht wurde, verriet Joop zudem, dass Juroren in der Modelshow eigentlich kein Mitspracherecht hätten. Heidi Klum würde sämtliche Entscheidungen treffen."Das macht Heidi. Da kann keiner helfen, auch ich konnte nicht viel machen", so der Designer. Wenn das Model entscheidet, dass jemand fliegt, dann ist es auch so. Nur das Timing werde von der Redaktion mitbestimmt. "Die sagen dann so was wie: 'Lass die noch nicht gehen, da kommt noch der Boyfriend, das gibt viele Freudentränen, das nehmen wir noch mit'", enthüllte der ehemalige Juror.

Auch wer im großen Finale als Siegerin hervorgeht, entscheide Heidi Klum im Alleingang. "Beim Finale war Heidi allein in der Garderobe und brütete. Das war, als würde der Papst gewählt", erinnerte sich Joop. "Wenn sie unsicher war, nahm sie mal zwei Redakteure dazu."

Wolfgang Joop: Viele Mädchen zu jung für "GNTM"

Er selbst habe immer nach "professionellen High-Fashion-Maßstäben entschieden". Das sei schließlich auch der Job gewesen, für den er gebucht wurde. Die Mädchen habe er nicht selten ins Herz geschlossen. "Ich wollte für sie da sein, habe sie spontan in die Arme genommen, wenn die Tränen kamen." Dass manche Mädchen in der Show erst 16 oder 17 sind, finde er selbst auch zu früh. "Wo sind bei dieser Entscheidung die Eltern? Die Sendung ist unglaublich anstrengend. Emotional sowie physisch", stellte Joop fest.

Heidi Klum eine "gefürchtete Scharfrichterin"

Klum nannte Joop eine "gefürchtete Scharfrichterin". Auch auf die Diversitätsoffensive der Castingshow kam der Designer zu sprechen. "Mädchen nach ihrem Äußeren zu bewerten, hat etwas Zweifelhaftes", sagte Joop. "Es hätte mich nicht überrascht, wenn das Format abgesetzt worden wäre."

Man sei mittlerweile sensibler geworden. "Deshalb ist die Sendung wohl auch einen ganz anderen Weg gegangen, und das Konzept hat sich mit den Model-Idealen der Zeit angepasst." Das Motto der Show sollte in seinen Augen aber auch trotz Diversity "competition" - also "Wettkampf" - lauten. Für ihn liege Schönheit sowieso immer im Auge des Betrachters und sei die Balance zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren.

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