Wenn Schrott vergoldet wird – Ehrung für Opernstar

Erwin Schrott mit Freundin Niyousha und Christian Kircher (re.)
Der Bassbariton wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen bedacht.

Sein Name mag zwar etwas blechern klingen, seine Stimme ist aber Gold wert. Der uruguayische Bassbariton und Ex von Anna-Netrebko, Erwin Schrott (44), wurde jetzt mit dem "Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" von Bundestheater-Chef Christian Kircher bedacht.

"Wir ehren heute einen Mann mit wahrhaft großer Stimme, einen Komödianten mit Sinn für Nuance und Ironie. Er überzeugt als Sänger und Darsteller. Sein Rollenrepertoire ist enorm. Er hat den Ruf, diese Rollen ständig weiterzuentwickeln. Darüber hinaus verleiht er seine Stimme auch immer wieder einer guten Sache, die ihm ein persönliches Anliegen ist", so Kircher, der auch Schrotts soziales Engagement lobend erwähnte.

Erwin Schrott, 1972 in Uruguay geboren, nahm zunächst Unterricht für Klavier, Gesang, Schlagzeug, Gitarre und Flöte. Seine Ausbildung setzte er im Rahmen eines Studienstipendiums 1996 in Italien fort. Schon davor debütierte er in Montevideo in der Oper "Andrea Chénier" von Giordano. 1998 gewann er den ersten Preis (Publikum & Jury) beim Operalia-Wettbewerb der weltbesten Nachwuchs-Opernsänger in Hamburg.

Weitere Stationen bis 2000 waren unter anderem die Arena di Verona, die Wiener Staatsoper, die New Yorker Met und die Opéra National de Paris. Er verkörperte etwa Rollen in den Verdi-Opern "Macbeth" und "Rigoletto" und in den Puccini-Opern "La Bohème" und "Turandot". Besonderen Beifall erntete er für seine Interpretationen des Don Giovanni und des Leporello. Als Konzertsänger konnte er sich ebenso profilieren wie bei seinen Auftritten bei den Salzburger Festspielen. 2012 erhielt er eine weitere Auszeichnung – bei der Verleihung des ECHO Klassik in Berlin wurde er für sein Album "Rojotango" mit dem "Klassik-ohne-Grenzen-Preis" ausgezeichnet.

Sein soziales Engagement brachte ihn mit verschiedenen Organisationen und Projekten in Verbindung – Debra Austria, Hochwasserhilfe, Life Ball und die Autistenhilfe.

Für die musikalische Umrahmung der Feierstunde im Kongresssaal des Bundeskanzleramtes zeichnete Giulio Zappa am Klavier verantwortlich. Die Laudatio wurde vom ehemaligen Direktor der Wiener Staatsoper, Ioan Holender, gehalten.

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