Warum Will Ferrells Film "Anchorman" beinahe nicht gedreht worden wäre
Das Leben eines Nachrichtenmoderators ist nicht immer einfach: Der Konkurrenzkampf kann da schon den einen oder anderen zu drastischen und ungewöhnlichen Mitteln greifen lassen. In überspitzter Form beschäftigt sich der Film "Anchorman - Die Legende von Ron Burgundy" mit der Welt des TV-Journalismus in den 1970er-Jahren in den USA.
Im Juli 2004 wurde dieser in den Vereinigten Staaten veröffentlicht, in Österreich kam er allerdings erst zwei Jahre später heraus. Das Drehbuch zum Film stammt übrigens von Will Ferrell (wird morgen 57) selbst. Er hat es gemeinsam mit Adam McKay bereits in den 1990er-Jahren geschrieben, damals noch unter dem Titel "Action News Man".
Die Erstversion beinhaltete auch einen Flugzeugabsturz, Kannibalismus und Orang-Utans. Dieser Plot war Hollywood dann doch etwas zu steil und niemand wollte die schräge Komödie produzieren, weshalb man das Skript völlig umgeschrieben hat.
"Es war von Anfang an so schwierig, den Film überhaupt drehen zu dürfen", erzählte Will Ferrell erst kürzlich im "Messy"-Podcast. "Als 'Dreamworks' dann zugesagt hat, fühlte es sich so an, als würden wir mit dem Geld des Filmstudios spielen. Aber dann dachten wir uns: "Okay, meine Güte, sie lassen uns diesen verrückten Film machen. Lasst uns einfach all die komödiantischen Dinge machen, die wir schon immer ausprobieren wollten und von denen andere gesagt haben: 'Nein, das geht in einer Komödie nicht.' Wir haben einfach die Regeln gebrochen und so viel Spaß gehabt."
Und das dürfte sich ausgezahlt haben, denn der Film spielte 90 Millionen US-Dollar (ca. 82,5 Mio. Euro) ein und bekam knappe zehn Jahre später sogar einen zweiten Teil. "Besonders Komödien haben es in Hollywood schwer, mit einem Nachfolger in die Kinos zu kommen. Wir haben das Filmstudio vor langer Zeit mit dem Wunsch konfrontiert, einen zweiten Teil zu drehen. Probleme mit dem Budget verzögerten das Projekt zusätzlich. Aber jetzt ist es geschafft", berichtete Ferrell einmal in einem Interview.
Was von Anfang an nicht so klar war, war die Besetzung des Films - bis auf Will Ferrell, denn dieser hatte sich seine Rolle selbst auf den Leib geschneidert. So hätte eigentlich Ben Stiller Burgundys Kollegen Brian Fontana spielen sollen - letztendlich bekam aber Paul Rudd die Rolle. Ben Stiller hatte dann zumindest einen Cameo-Auftritt.
Und auch für den Part von Ron Burgundys Rivalin, Veronica Corningstone, war Christina Applegate nicht die erste Wahl. Denn auch Leslie Mann, Amy Adams und Maggie Gyllenhaal standen hier hoch im Kurs.
Die Sucht nach Ruhm, die im Film auch deutlich zum Vorschein kommt, kann Ferrell in seinem eigenen Leben sogar teilweise nachvollziehen. "Ich lebe nicht auf dieser Welt wie eine Kim Kardashian. Aber ich erinnere mich an einen Tag, als ich im Fitness-Studio CNN schaute: Johnny Depp zum weltbesten Autogrammgeber gekürt, Will Ferrell zum schlechtesten. Ich war völlig baff und recherchierte die Quelle der Geschichte, die sich als nicht sehr glaubwürdig herausstellte. Aber es zeigt, wie schnell man Meinung machen kann."
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