Warum sich Kerry Washington entschied, ihre Abtreibung öffentlich zu machen
US-Schauspielerin Kerry Washington ("Django Unchained") hat sich eigenen Angaben zufolge bewusst dafür entschieden, ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Abtreibung mit der Öffentlichkeit zu teilen. Am 26. September erschienen in den USA Washingtons Memoiren "Thicker Than Water" (Dicker als Wasser), in denen sie auch über frühere Panikattacken und Essstörungen schreibt und darüber, wie sie zu sich gefunden hat.
"Am Anfang hatte ich große Probleme damit, ob ich meine Abtreibungsgeschichte (ins Buch) aufnehmen sollte oder nicht. Zunächst war ich mir nicht sicher, wie sie in diese Geschichte meines Lebens passt. Aber ich begann zu spüren, dass es wichtig für mich war, sie zu teilen", sagte Washington dem US-People-Magazin.
Gegen Stigmatisierung, für freie Wahl
Sie sei in ihren Zwanzigern gewesen, als sie den Schwangerschaftsabbruch durchführen ließ. Ihre entscheidung sei mit viel Scham verbunden gewesen, so Washington zu People. Sie habe als aufstrebende Schauspielerin darum einen anderen Namen bei den Ärztinnen und Ärzten abgeben, um nicht erkannt zu werden. Nun wolle sie zur Entstigmatisierung von Abtreibungen beitragen. "Es ist mir sehr wichtig, dass Abtreibung kein böses Wort ist und dass meine Abtreibung kein weiterer Punkt mehr auf der Liste der Dinge ist, für die ich mich schämen muss." Eigenen Entscheidungen über die Nachwuchsplanung treffen zu dürfen, sei enorm wichtig. "Einige der Wahlmöglichkeiten werden uns gerade weggenommen", so Washington. Der Oberste Gerichtshof kippte im Juni 2022 in den USA das landesweite Recht auf Abtreibung.
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Washington erzählte im Vorfeld ihrer Buchveröffentlichung auch, dass sie erst vor fünf Jahren erfuhr, nicht das biologische Kind ihres Vaters zu sein. "Ich hatte immer diese seltsame Distanz zu meinem Vater, aber ich dachte, das sei meine Schuld", berichtete die 46-Jährige der New York Times.
Eltern hüteten großes Geheimnis
Ihre Eltern hätten ihr lange Zeit nicht erzählt, dass sie aufgrund von Fruchtbarkeitsproblemen mithilfe eines anonymen Samenspenders gezeugt wurde. Erst als sie vor einigen Jahren für die Ahnenforschungs-Sendung "Finding Your Roots" (Finde deine Wurzeln) ihre Eltern um eine DNA-Probe gebeten habe, seien sie "in Panik geraten" und hätten später ihre Zeugungsgeschichte erzählt.
Sie habe danach Mitleid mit ihren Eltern gehabt, die unter der Geschichte offenbar stark litten, schildert die Hollywoodschauspielerin. Bis heute könne sie jedoch auch nicht verstehen, warum ihre Eltern ihr so eine wichtige Information so lange vorenthalten hatten: "Ich weiß, dass sie die Absicht hatten, mich zu beschützen, mich zu lieben, für mich zu sorgen und meine Welt einfach zu halten", so Washington. "Ich verstehe, warum sie es mir jahrelang nicht erzählt haben, aber ich bin seit mehr als zwei Jahrzehnten erwachsen."
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