US-Schauspielerin Chloë Grace Moretz: Coming-out in Wahlaufruf

Chloë Grace Moretz
"Es sollte niemanden interessieren, welche sexuelle Orientierung du hast", sagte die Schauspielerin schon vor Jahren.

Coming-out: Die US-Schauspielerin Chloë Grace Moretz hat sich im Rahmen eines Wahlaufrufs als gay woman bezeichnet. Sie habe bereits für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gestimmt, so die 27-Jährige in einem Post auf Instagram. 

Über 24 Millionen Menschen folgen ihr auf der Social-Media-Plattform. "Es steht so viel auf dem Spiel bei dieser Wahl", so Moretz. 

"Als lesbische Frau glaube ich an die Notwendigkeit eines rechtlichen Schutzes für die LGBTQ+-Gemeinschaft. Wir brauchen Schutz in diesem Land und müssen Zugang zu der Versorgung haben, die wir brauchen und die wir verdienen." Sie hebt die Selbstbestimmung von Frauen hervor, die Harris schützen würde. "Ich glaube, dass die Regierung kein Recht über meinen Körper als Frau hat und dass die Entscheidungen über meinen Körper nur von mir und meinem Arzt getroffen werden sollten." Am Ende appellierte Moretz an ihre Follower und Followerinnen, wählen zu gehen.

"Sollte niemanden interessieren, welche sexuelle Orientierung du hast"

Moretz hat es eigenen Angaben zufolge stark mitgenommen, dass zwei ihrer Brüder wegen ihrer Homosexualität gehänselt wurden. "Es war schrecklich, meine Brüder zu sehen, wie sie mit der Angst vor einem Coming-out zu kämpfen hatten", sagte sie 2018 dem US-Magazin Nylon. "Es war hart mitanzusehen, wie meine Brüder angefeindet worden sind. Ich habe ihnen deshalb beigestanden." 

Sie sei damals elf Jahre alt gewesen und setze sich seitdem gegen jegliche Form von Diskriminierung ein. "Es sollte niemanden interessieren, welche sexuelle Orientierung du hast, welche Farbe deine Haut hat oder ob du ein Mann oder eine Frau bist."

Protestmärsche in Washington und anderen Städten

Wenige Tage vor der Präsidentenwahl haben am Samstag tausende Menschen in den USA für Frauenrechte und das Recht auf Abtreibung demonstriert. Allein in der Hauptstadt Washington versammelten sich mehrere tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum National Women's March. Auch in anderen Städten gab es Protestmärsche. Der erste Women's March hatte nach der Amtseinführung des damaligen Präsidenten Donald Trump 2017 stattgefunden, der am Dienstag seine Wiederwahl anstrebt.

Damals hatten mehr als drei Millionen Menschen an den Protesten teilgenommen. Viele trugen pinkfarbene Kopfbedeckungen, den sogenannten Pussyhat, in Anspielung auf Trumps Äußerung, dank seiner Berühmtheit könne er Frauen jederzeit ungefragt in den Schritt greifen.

Im diesjährigen Präsidentschaftswahlkampf spielt das Thema Abtreibung eine große Rolle. Der Oberste Gerichtshof hatte vor zwei Jahren das bundesweite Recht auf Schwangerschaftsabbruch gekippt, nachdem Trump während seiner Präsidentschaft drei konservative Richter ernannt und den Konservativen damit eine Mehrheit im Supreme Court verschafft hatte.

"Donald Trump ist noch nicht fertig. Er wird Abtreibungen landesweit verbieten. Er will den Zugang zu Geburtenkontrolle beschränken und die Bundesstaaten zwingen, die Schwangerschaften von Frauen zu überwachen", sagte Kamala Harris am Samstag bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta im umkämpften US-Staat Georgia.

Chloë Grace Moretz hat es seit dem Horror-Streifen "Amityville Horror" weit gebracht. Nach ihrer Rolle in dem Action-Spektakel "Kick-Ass" holte Martin Scorsese sie für "Hugo Cabret" vor die Kamera. Es folgten Tim Burtons "Dark Shadows" und das Remake des Kultklassikers "Carrie", "Wenn ich bleibe" und "Bad Neighbours 2".

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