US-Schauspieler Jussie Smollett Opfer von rassistischem Angriff

Der 36-jährige Star der Fernsehserie "Empire" wurde in der Innenstadt von Chicago von zwei Unbekannten angegriffen.

Der offen schwule afroamerikanische US-Schauspieler Jussie Smollett ist am Dienstag (Ortszeit) Opfer einer homophoben und rassistischen Attacke geworden, so die Polizei.

Die zwei Angreifer hätten "rassistische und homophobe Beleidigungen" gebrüllt. "This is MAGA Country" sollen sie geschrien haben, so die Online-Plattform TMZ. MAGA steht für den Slogan des US-Präsidenten Donald Trump, "Make Amerika Great Again".

Außerdem hätten sie Smollett geschlagen und ihm einen Strick um den Hals gelegt. Zudem wurde der Schauspieler von den Angreifern mit einer "unbekannten chemischen Flüssigkeit" übergossen, so die Polizei.

Laut der Online-Plattform TMZ habe es sich dabei um Bleiche gehandelt. Der Schauspieler wurde nach der Attacke im Krankenhaus behandelt, habe laut TMZ eine gebrochene Rippe davongetragen. "Wir nehmen die Ermittlungen sehr ernst und gehen von einem möglichen Hassverbrechen aus", teilte die Polizei mit.

Einige Tage vor dem Angriff habe Smollett TMZ zufolge eine Morddrohung erhalten.

Angriff sorgt für Entsetzen in den USA

Der Angriff löste in den USA Entsetzen aus. Die kalifornische Senatorin Kamala Harris, die für die US-Demokraten bei der Präsidentschaftswahl 2020 antreten will und eine indische Mutter und einen jamaikanischen Vater hat, sprach von einem "versuchten Lynchmord". "Niemand sollte wegen seiner Hautfarbe oder sexuellen Orientierung Angst um sein Leben haben", betonte Harris auf Twitter.

Smolletts Kollegen erklären sich solidarisch

Smolletts Kollegen sowie der Sender Fox, der die Serie um ein fiktives Hip-Hop-Label ausstrahlt, erklärten sich solidarisch. "Du hast das nicht verdient, niemand verdient es, einen Strick um den Hals zu bekommen", sagte der Autor und Produzent von "Empire", Lee Daniels, in einem Instagram-Video. "Kopf hoch Jussie", fügte er hinzu. "Dies ist bloß ein weiterer verdammter Tag in Amerika."

Aktivistengruppen wie The Trevor Project und Aclu verurteilten die Tat scharf. Homosexuelle Schwarze seien oftmals doppelt von Gewalt betroffen, berichtete Aclu. "Das ist nicht das Amerika, in dem wir leben wollen."

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