USA

Studie: Mehr Hassverbrechen in USA im Zuge des Wahlkampfs

Symbolbild
Kriminalitätsforscher sieht hochgekochte Emotionen, aber auch größere Anzeigebereitschaft der Opfer als Grund.

Die Zahl der Hassverbrechen hat in den USA im Zuge der Präsidentenwahl einer Studie zufolge deutlich zugenommen. In neun Ballungsräumen seien im vergangenen Jahr ein Fünftel mehr aus Hass begangene Straftaten gemeldet worden, teilte Kriminalitätsforscher Brian Levin von der California State University in San Bernardino mit.

Dies sei zum einen auf die hochgekochten Emotionen während des Wahlkampfs zurückzuführen. Zum anderen seien Opfer schneller bereit gewesen, die Taten anzuzeigen. Der Trend setze sich auch in diesem Jahr mit einer Welle von Bombendrohungen sowie Schändungen von Synagogen und jüdischen Friedhöfen fort.

380 Fälle allein in New York

Den in Polizeibehörden erhobenen Daten zufolge wies New York mit 380 Fällen die höchste Rate an Hassverbrechen auf. Washington D.C. hatte mit einem Plus von mehr als 60 Prozent auf 107 den höchsten Zuwachs. In den neun untersuchten Regionen wurden insgesamt 1037 Hassverbrechen gezählt. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher ist.

"Wir könnten am Anfang eines Trend sein, dass antisemitische Vorfälle jedes Jahr zunehmen", sagte Levin. Auch Straftaten gegen Muslime und Homosexuelle nahmen zu. US-Präsident Donald Trump hat ein vorübergehendes Einreiseverbot für Menschen aus mehreren muslimischen Ländern verhängt und will mit dem Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko die Einreise von illegalen Einwanderern stoppen.

Als Hassverbrechen bzw. "hate crimes" werden Straftaten bezeichnet, bei denen das Opfer des Delikts vom Täter vorsätzlich nach dem Kriterium der wirklichen oder vermuteten Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Gruppe gewählt wird und sich das Verbrechen dadurch gegen die gewählte Gruppe als Ganze richtet.

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