Urteil im College-Skandal: Ricardo Chavira ortet "weißes Privileg"

"Desperate Housewives"-Star Ricardo Chavira.
Felicity Huffmans Strafe im Bestechungsskandal empfindet ihr "Desperate Housewives"-Co-Star als zu gering.

Weil sie 15.000 Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt hatte, damit ihre Tochter die Zulassung zu einer US-Eliteuniversität bekommt, wurde "Desperate Housewives"-Star Felicity Huffman am 13. September zu einer zweiwöchigen Haftstrafe, 30.000 Dollar Geldbuße und 250 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Ihr langjähriger "Housewives"-Kollege Ricardo Chavira scheint die Strafe aber nicht hoch genug zu empfinden und bezeichnet sie als "Schlag auf die Finger".

Huffman hatte sich unter Tränen schuldig bekannt und viel Unterstützung von Freunden und anderen Schauspielkollegen erhalten, die sich in zahlreichen Briefen an den Richter für sie aussprachen. Mit ihrem Schuldeingeständnis entging sie einem Prozess, der mit Sicherheit viel mediale Schlagkraft gehabt hätte. Auch eine deutlich längere Haftstrafe wäre möglich gewesen.

Chavira ist sauer

Auf Twitter machte sich der amerikanische Schauspieler nach der Urteilsverkündung Luft. "Rechenschaft und Verantwortung sind diesen Leuten doch sch*** egal". Das gegen Huffman ergangene Urteil sei ein "weißes Privileg". Offenbar ist er der Meinung, dass sie die milde Strafe lediglich aufgrund ihrer Hautfarbe bekam. Am "Housewives"-Set habe er derlei "kulturelle Vorurteile acht Jahre lang mitangesehen". Er selbst habe aufgrund seiner mexikanischen Wurzeln  immer "an beiden Enden kämpfen müssen".

In einem späteren Tweet schreibt er zwar, dass es "nicht um Rasse" gehe, wie er den Begriff "weißes Privileg" ansonsten gemeint haben könnte, lässt er allerdings offen.

Longoria verteidigte Huffman

Seine Serien-Partnerin, die ebenfalls mexikanisch-stämmige Schauspielerin Eva Longoria, hatte sich indes stets für Huffman ausgesprochen. Sie sei von ihr unterstützt worden, als sie am Set gemobbt wurde und habe sich auch immer wieder in ihrer Wohltätigkeitsorganisation zugunsten lateinamerikanischer Einwandererkinder engagiert. "Es gab so viele Male, als Felicity die einzige weiße Frau im Raum war, die mir half. Das werde ich nie vergessen", so Longoria in ihrem Brief an Huffmans Richter.

In die im März aufgeflogenen Bestechungspraktiken waren noch zahlreiche andere wohlhabende und teilweise prominente Eltern verwickelt, darunter die Schauspielerin Lori Loughlin ("Full House"). Loughlin und ihr Ehemann plädierten jedoch im Gegensatz zu Huffman auf nicht schuldig, ihr Prozess steht noch aus. Huffman ist die erste von rund 30 im Zuge des Skandals beschuldigten Müttern und Vätern, gegen die ein Urteil erging.

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