Côte d'Azur-Urlaub trotz drohender zweiter Corona-Welle: Emmanuel Macron in der Kritik

Côte d'Azur-Urlaub trotz drohender zweiter Corona-Welle: Emmanuel Macron in der Kritik
Während in Paris die Maskenpflicht im Freien eingeführt wurde, vergnügt sich der französische Präsident beim Jetski-Fahren an der Côte d'Azur.

Zusammen mit seiner Ehefrau Brigitte Macron macht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Urlaub an der Côte d'Azur. Paparazzi-Fotos zeigen den 42-Jährigen beim Jetski-Fahren an der Küste der französischen Inselgruppe Porquerolles, während seine Frau an Bord eines Bootes entspannt. Veröffentlicht wurden die Bilder von der französischen Zeitschrift Voici.

Emmanuel Macron: Kritik für Urlaub an der Côte d'Azur

Auf einigen der Urlaubsfotos ist zu sehen, dass das Ehepaar nicht alleine an Bord des Bootes verweilte, von dem aus Macron seine Jet-Ski-Trips startete, sondern sich Gesellschaft mehrerer Personen befand. Wer das Präsidentenpaar im Urlaub begleitet, ist jedoch nicht bekannt .

Verweilen soll das Paar laut Daily Mail nahe des Fort de Brégançon. Die Festung Brégançon diente den französischen Staatsoberhäuptern lange als Sommerresidenz.

Angesichts der Corona-Krise kommt der Urlaub des französischen Präsidenten im Netz nicht gerade gut an. Erst vergangene Woche wurde in Paris die Maskenplicht im Freien eingeführt. Besonders stark frequentierte Bereich wie das Seine-Ufer oder Einkaufsstraßen soll man nur mehr Mundschutz betreten dürfen. Experten warnen schon seit vergangenem Monat vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie in Frankreich. Das Land ist mit rund 30.000 Toten stark betroffen.

Bei seinem letzten öffentlichen Auftrit hat sich Macron noch pflichtbewusst mit Mund-Nasen-Schutz gezeigt. Im privaten Urlaub wurde darauf verzichtet. Auf Social Distancing wurde an Bord ebenfalls verzichtet - auch wenn davon ausgegangen werden kann, dass die Urlaubsgesellschaft vorab auf Corona getestet wurde.

Côte d'Azur-Urlaub trotz drohender zweiter Corona-Welle: Emmanuel Macron in der Kritik

Twitter-User fragen sich, ob es in der gegenwärtigen Situation Frankreichs angebracht ist, sich so im Urlaub zu zeigen - oder ob es sinnvoll ist, überhaupt Urlaub zu machen. Wie schon öfter in der jüngsten Vergangenheit brach in den Sozialen Medien eine Debatte darüber aus, ob sich prominente Persönlichkeiten angesichts ihrer Vorbildwirkung eventuell etwas zurücknehmen sollten, wenn es um Urlaube geht.

"Frankreich droht eine zweite Covid-19-Welle und viele Menschen fahren deswegen nicht auf Urlaub", weist ein User hin. "Gesetze und Richtlinien gelten nur für die anderen. Dieser Präsident ist wirklich ein fieser Typ", schreibt ein anderer erboster Twitter-Nutzer. 

Inzwischen kursieren auch diverse Memes, die den Präsidenten am Jet-Ski zeigen.

"Unser nationaler Rambo trainiert, um die Welt zu retten", wird unter anderem auf Twitter gelästert.

Emmanuel Macron hat zu der Kritik bisher nicht Stellung genommen.

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