TV-Koch Horst Lichter spricht über den frühen Tod seines Kindes
Koch und Moderator Horst Lichter ("Bares für Rares") hat in seinem Leben bereits mehrere Schicksalsschläge verarbeiten müssen: Mit 26 Jahren erlitt er einen ersten Schlaganfall, mit 28 den zweiten, zusammen mit einem Herzinfarkt. Sein erstes Kind starb im Alter von sechs Monaten am plötzlichen Kindstod.
Mit seinem Humor habe er vor allem sein Umfeld gerettet, sagt Lichter jetzt in der RTL-Sendung "Gala". Nach dem Tod des Kindes habe er sich zunächst um seine Frau gekümmert, um seine Eltern und seine Schwiegereltern. "Alle waren unfassbar zerstört."
Um mit dem Erlebten fertig zu werden, habe er es zunächst verdrängt - um nicht darauf angewiesen zu sein, dass eine andere Person stark für ihn sein muss, wie Lichter im Gespräch mit Moderatorin Annika Lau sagt. Erst Jahre später sei alles wieder hochgekommen. Während seiner Zeit im Krankenhaus nach dem zweiten Schlaganfall sei ihm bewusst geworden, dass "wenn sich der Geist nicht alleine heilen kann, der Körper irgendwann reagiert." Dann habe er angefangen, sein Leben zu ändern, so Lichter.
Wollte nie "der arme Teufel" sein
"Ich glaube nicht, dass ich mental stärker bin, aber ich habe dieses Bedürfnis, gut zu leben. Ich mag es, zu lachen. Ich mag es auch, zu weinen. Ich mag es, zu leben. Dahin wollte ich mich wieder zurückkämpfen. Ich wollte nie der sein, den man bemitleidet oder zu dem man sagt: Der arme Teufel. Ich wollte so jemand sein, mit dem man lachen kann. Deshalb habe ich mich auch immer wieder herausgekämpft aus dramatischen Situationen im Leben. Was aber, glaube ich, wahnsinnig wichtig ist, um aufzustehen: Ich habe mir die nötige Zeit genommen, um zu verarbeiten", schilderte Lichter einmal im KURIER-Interview:
Der Tod ist präsent in Lichters Leben. Kein Tag vergehe, an dem er nicht an seine verstorbenen Eltern denke, sagte der 62-Jährige 2022 der Deutschen Presse-Agentur - obwohl gerade sein Vater ja schon lange tot sei. "Ich denke dann: Was hätte ich ihm für Träume erfüllen können, mit den Möglichkeiten, die ich heute habe", sagte Lichter. "Vielleicht kriegt er es ja trotzdem mit."
Er entdeckt sowohl Wesenszüge seiner Mutter als auch seines Vaters an sich. "Ich glaube, ich habe von beiden Seiten - also Papa und Mama - etwas abbekommen. Die Power, die Entschlossenheit, die kommt von meiner Mutter. Das sonnige Gemüt kommt von meinem Vater." Sein Vater, der mit 56 Jahren starb, sei ein gütiger Mensch gewesen. Er habe seine eigenen Bedürfnisse immer zurückgestellt. "Er hat mir zum Beispiel immer die dicke Scheibe Brot mit Leberwurst gegeben und behauptet, er sei satt, damit ich die bekomme - obwohl er gar nicht satt war."
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