Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Königsgemahlin Camilla, König Charles III, Prinz William und Prinzessin Kate
Zahlreiche Mythen und Gerüchte kursieren um das Vermögen von Charles und seiner Familie. Eines steht fest - die Royals sind reich. Sehr reich.

Palast und Regierung sprechen nicht über das Vermögen. Der royale Reichtum sei "für Außenstehende nicht transparent oder teuflisch kompliziert", kritisierte die Zeitung Sunday Times kurz nach Charles' Amtsantritt. Für Aufsehen sorgte daher jüngst eine Recherche der Zeitung Guardian. Ergebnis: Charles III besitzt rund 1,8 Milliarden Pfund (2,05 Mrd. Euro).

Vielfältige Einnahmequellen

"Ein Großteil des Privatvermögens des Königs stammt aus der öffentlichen Rolle von ihm und seiner Familie als 'working Royals'", schrieb das Blatt. Der Palast nannte die Summe eine "höchst kreative Mischung aus Spekulationen, Annahmen und Ungenauigkeiten", machte selbst aber keine Angaben. Bekannt ist, dass das Vermögen auf mehreren Pfeilern basiert. Zum Privatbesitz zählen wertvolle Pferde und historische Fahrzeuge ebenso wie die größte Briefmarkensammlung der Welt oder Meisterwerke. Dazu kommen Aktien. Ein gewaltiger Teil des Vermögens besteht aus Juwelen, die vor allem von Charles' Urgroßmutter Queen Mary gesammelt wurden und die der König von seiner Mutter Queen Elizabeth Il geerbt hat.

Lesen Sie hier mehr: Prinz Williams schlagfertige Reaktion auf Kind, das ihn verwechselte

Haupteinnahmequelle Herzogtum Lancaster

Zwar gehören die berühmtesten Residenzen wie der Buckingham-Palast und Schloss Windsor nicht Charles selbst. Dafür aber zwei andere bekannte Anwesen mit großem Grundbesitz: Balmoral in Schottland, wo die Queen am 8. September 2022 starb, und Sandringham in Ostengland. Die größte "Cash cow" aber, die jährlich rund 20 Millionen Pfund abwirft, ist das Duchy of Lancaster (Herzogtum Lancaster), seit Jahrhunderten persönliches Eigentum des Monarchen.

Der gewaltige Immobilien- und Landbesitz umfasst einige der bekanntesten Adressen in London sowie Grundstücke in England und Wales. Wiederholt wurde gefordert, das Duchy solle an den Staat fallen.

Doch geeinigt wurde sich nur darauf, dass der Monarch das Land nicht verkaufen darf. Die Konten wiesen zuletzt 653 Millionen Pfund aus. Über die 6 verschrobensten Marotten von King Charles III lesen Sie in der folgenden Bildergalerie:

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Charles hat Angst vor Scheidungen

King Charles hatte schon als Junggeselle einen Horror vor Scheidungen. Dies geht aus einem Brief hervor, den der Monarch ein Jahr vor seiner Heirat mit Lady Di an eine Empfangsdame des britischen Konsulats in Kanada schrieb und der 2015 zum Verkauf stand. In dem handgeschriebenen Brief versuchte Charles, Janet Jenkins über ihre Scheidung kurz nach der Hochzeit hinwegzutrösten. "Gott sei Dank haben Sie den Fehler früh genug entdeckt und keine Familie gegründet", heißt es in dem siebenseitigen Schreiben.

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Charles hat Angst vor Scheidungen

"Eine Familie zu gründen und einen Fehler wie diesen zu begehen ist ganz ehrlich etwas, das mich zutiefst beunruhigt", schrieb der neue König weiter und fügte ironisch hinzu: Deshalb sei er überzeugt, dass seine "Lösung, ein Mädchen aus jedem Land des Commonwealth zu heiraten, die beste" sei. Er versicherte Jenkins, künftig dafür zu sorgen, dass sie rechtzeitig gewarnt werde, "was auch immer geschieht". Janet Jenkins hatte Charles nach eigenen Angaben im Jahr 1975 kennengelernt, als dieser Montreal besuchte. Den Brief, einen von insgesamt sechs Schreiben des Prinzen, verkaufte sie später an die US-Sammlerin Alicia Carroll, wie die Spezialistin für Memorabilia des britischen Königshauses berichtete. Sie verlangte für ihn 3.900 Dollar (3.500 Euro).

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Charles sorgt sich um seine Pflanzen

King Charles III hat nicht nur einen Diener, der ihm die Zahnpasta auf die Bürste drückt, sondern auch eine persönliche Blumenarrangeurin. Eine eigene Vollzeit-Floristin, das sei einzigartig, auch wenn Stars wie Elton John ein ähnlich extravagantes Blumenfaible hätten, berichtete die "Mail on Sunday" im Jahr 2008.

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Charles sorgt sich um seine Pflanzen

Das von royalen Insidern auf mindestens 30.000 Pfund (38.000 Euro) geschätzte Jahreseinkommen seiner früheren Floristin Sarah Champier-Lowe bezahle Charles aus seiner Privatkasse. Am liebsten würde sie abends mit dem "Boss", wie Champier-Lowe den damaligen Prinzen respektvoll nannte, bei einem Glas Apfelwein in Highgrove sitzen und Leonard Cohen hören, den auch Charles schätze, hieß es einst.

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Apropos Pflanzen..

Charles, der schon in der Vergangenheit übersinnlicher Neigungen verdächtigt wurde, spricht auch mit seinen Pflanzen. Diese Enthüllung wurde vom heutigen König Anfang der 80er-Jahre in einer Fernsehsendung gemacht, die das öffentliche und private Leben von Charles und und seiner damaligen Frau Prinzessin Diana den königlichen Untertanen näherbringen sollte. "Ich gehe einfach hin und spreche mit den Pflanzen. Das ist sehr wichtig für sie", erklärte er den Zuschauerinnen und Zuschauern bei einem Rundgang durch den Garten seines Landsitzes Highgrove in der Grafschaft Gloucestershire.

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Die Sache mit den Eiern

Die Liste der mutmaßlichen Eigenheiten des britischen Königs Charles III wird noch ein Stückchen länger: Angeblich lässt er sich von seiner Küche bis zu sieben unterschiedlich lange gekochte Eier vorsetzen, um dann nach der Methode "Köpfen und Testen" das Idealei zu ermitteln.

Die Eier-Eigenart des Monarchen enthüllte der renommierte britische TV-Moderator und Autor Jeremy Paxman 2006 in seinem Buch "On Royalty". Paxman will die Abneigung des Königs gegen zu weich sowie zu hart gekochte Eier und dessen Methode, damit umzugehen, aus informierten Kreisen haben.

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Die Sache mit den Eiern

Eine Sprecherin des Prinzen lehnte damals jeden Kommentar ab. Bei der Eierfrage handele es sich um "eine persönliche Angelegenheit", zu der man nicht Stellung nehmen könne.

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Der Ärger wegen des Kaffee-Einlaufs

Weil sich Charles 2004 für tägliche Kaffee-Einläufe als wirkungsvolles Mittel gegen Krebs ausgesprochen hat, sind ihm von einem führenden Krebsspezialisten öffentlich die Leviten gelesen worden. Professor Michael Baum von der Universität London bezichtigte ihn damals in einem offenen Brief im Fachmagazin "British Medical Journal" des Machtmissbrauchs und sprach ihm jeden medizinischen Sachverstand ab.

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Der Ärger wegen des Kaffee-Einlaufs

Charles hatte in einer öffentlichen Rede über eine von den Ärzten bereits aufgegebene Krebspatientin berichtet, die genesen sei, nachdem sie die Gerson Diät ausprobiert hatte - eine Ernährungsweise, die viel Gemüse und tägliche Kaffee-Einläufe propagiert. Der König setzt sich seit mehr als 30 Jahren für alternative Heilmethoden ein.

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Charles' Abneigung gegen moderne Architektur

Immer wieder hatte Charles moderne Architekten angegriffen - vor rund 30 Jahren gar mit einem eigenen Buch. In dem Werk mit dem Titel "A Vision of Britain" (Eine Vision von Großbritannien) schrieb er unter anderem: "Die modischen Architektur-Theorien der fünfziger und sechziger Jahre haben deformierte Monster hervorgebracht, die unsere Städte, Dörfer und Landschaft heimsuchen. Als Folge von 30 Jahren des Experimentierens mit revolutionären Baustoffen und neuen Ideen, des Überbordwerfens aller traditionellen Regeln und mit der Theorie, dass der Mensch eine Maschine ist, sind wir zu Frankensteins Monstern gekommen, die weitgehend ungeliebt sind, außer von den Professoren, die sie in Labors ausgebrütet haben."

Prall gefülltes Börserl: So reich sind König Charles und Prinz William 2023

Charles' Abneigung gegen moderne Architektur

Eine Gruppe damals führender britischer Architekten, unter ihnen Richard Rogers, der Schöpfer des Centre Pompidou, schlug in einem im britischen Fernsehen ausgestrahlen Film zurück. Sie meinten, Charles sei besessen, kurzsichtig und konfus.

Steuervorteil

Zugute kommt Charles auch, dass für ihn keine Erbschaftsteuer gilt. Seine Mutter hatte einst zwar einer freiwilligen Zahlung zugestimmt Eine Vereinbarung von 2013 aber sieht vor, dass der Monarch keine Abgaben auf Vermögenswerte zahlen muss, die von der Queen gehalten wurden. Dazu zählen die offiziellen Residenzen, die königlichen Archive sowie die Gemäldesammlung und ähnliche Schätze. Die Zeitung Sunday Times schätzte das Gesamtvermögen der Royals im September 2022 auf insgesamt 20 Milliarden Pfund und bemerkte halb verblüfft, halb anerkennend, das sei mehr als der Börsenwert des führenden Einzelhandelsunternehmens Tesco.

Lesen Sie hier mehr: Prinz Harry könnte Krönung angeblich in letzter Sekunde noch absagen

Prinz William plötzlich Millionär

Dabei bezieht die Times auch den Kronbesitz Crown Estate - dazu später mehr - und das Duchy of Cornwall ein. Dieses Herzogtum steht traditionell dem Thronfolger zu, also Prinz William. Mit dem Amtsantritt von Charles Ill sei der 40-Jährige auf einen Schlag zum Milliardär geworden, vermutet die Sunday Times. Denn das Duchy besitzt ebenfalls zahlreiche Immobilien, davon viele in London wie das Cricket-Stadion The Oval. Angesichts des Reichtums der Royals und steigender Armut im Land infolge hoher Inflation werden nun wieder Forderungen laut, der König solle seine Krönung selbst bezahlen. Kritik blockt die konservative Regierung ab.

Der wunderbare Moment in unserer Geschichte" dürfe nicht von "mürrischen Knausern" madig gemacht werden, sagte Oliver Dowden, im Kabinett als "Kanzler des Herzogtums Lancaster" für royale Belange zuständig. Der König habe eine "ordentliche Krönung" verdient. Befürworter weisen stets auf den Wert der Monarchie als "Soft Power" hin, wegen der Millionen Touristen und Touristinnen ins Land reisen.

Taschengeld Sovereign Grant

Für die Krönung wie auch für den Unterhalt der Royals und den Erhalt ihrer Ländereien muss Charles sein Vermögen also nicht belasten. Dafür erhält der König Geld der öffentlichen Hand. Die Höhe berechnet sich nach den Einnahmen des Liegenschaftsverwalters Crown Estate. Der Deal geht so: Im Gegenzug dafür, dass das Königshaus im 18. Jahrhundert das Krongut an den Staat abtrat, erhält es seither eine Jahreszahlung - den sogenannten Sovereign Grant. Derzeit beträgt der Anteil 25 Prozent, das ergab zuletzt 86,3 Millionen Pfund.

Eine Klausel besagt zudem, dass die Summe nicht sinken darf. Auch wenn der Gewinn des Crown Estate im laufenden Geschäftsjahr zurückgeht, erhalten die Royals erneut 86,3 Millionen Pfund. Allerdings verschont die Inflation auch Könige nicht: Im Vergleich zu 2021 ist der reale Wert des Sovereign Grant um 12,3 Millionen Pfund gefallen.

Künftig könnte die Krone deutlich mehr Geld zur Verfügung haben. Zum Crown Estate zählen nämlich nicht mehr als 240 Gebäude in London sowie Einkaufszentren in anderen Städten und große Ländereien, sondern auch der Meeresgrund in der britischen Zwölf-Meilen-Zone. Dank eines Deals, bei dem auch deutsche Unternehmen sich gegen Optionsgebühren Flächen für den Bau von Offshore-Windparks sicherten, darf Großbritannien mit Einnahmen von einer Milliarde Pfund rechnen. Die Krone erhielte davon also 250 Millionen. Charles schloss aber eine Erhöhung des Sovereign Grant umgehend aus.

Kommentare