Sky du Mont über den Tod: "Möchte selbst bestimmen, wann ich gehe"

Sky du Mont lächelnd
In einem aktuellen Interview lässt der "Das Kanu des Manitu"-Star tief in seine Seele blicken.

Der deutsche Schauspieler Sky du Mont ist aktuell wieder in aller Munde. Sein neuer – und auch letzter – Film "Der Kanu des Manitu" feiert sowohl in Österreich als auch Deutschland Erfolge, zudem ist Anfang August sein Buch "Der nächste Fehler kommt bestimmt" erschienen. 

In aktuellen Interviews zeigt sich der 78-Jährige frohen Mutes, aber auch sehr nachdenklich. Vor allem die eigene Sterblichkeit scheint ihn zurzeit stark zu beschäftigen, denn immer wieder kommt er darauf zu sprechen. Auch in einem Gespräch mit der Plattform t-online.de machte du Mont sich Gedanken zu diesem Thema, besonders, was Sterbehilfe betrifft.

du Mont tritt für Sterbehilfe ein

Auf der Frage, ob er den Tod fürchte, antwortet der Schauspieler: "Nein. Aber ich habe klare Vorstellungen. Ich möchte nicht hilflos, verwirrt oder leidend irgendwo liegen. Ich möchte selbst bestimmen, wann ich gehe." 

Das höre sich so an, als ob er ein Befürworter für Sterbehilfe sei. Dazu du Mont: "In der Schweiz gibt es 'Exit', auch in anderen Ländern wie den Niederlanden gibt es Möglichkeiten. In Deutschland ist das schwierig, auch wegen unserer Geschichte. Aber für mich steht fest: Ich möchte die Entscheidung selbst treffen können." Und weiter: "(...) Ich halte es mit der Freiheit des Einzelnen und dem Recht zur Selbstbestimmung: Ich finde es gut, wenn ein Mensch selbst entscheiden kann, wann es Zeit ist, zu gehen."

Schon in einem kürzlichen Interview mit der Zeitschrift Bunte verriet du Mont, dass er sich aktiv mit seinem Ableben auseinandersetzt: "Ich habe mir tatsächlich schon ein Grab gekauft, mein Testament gemacht und auch einen Testamentsvollstrecker bestimmt." Der Grund dafür? "Ich hinterlasse meinen Kindern kein Chaos." 2024 verriet er Revue Heute, dass er sich bereits einen Platz in einem Pflegeheim gesichert habe.

"Nähe ist etwas Kostbares"

Apropos Kinder: Wie im Bunte-Gespräch kommt du Mont auch gegenüber t-online.de auf die Wohngemeinschaft mit seinem Sohn Fayn, der aktuell studiert, zu sprechen. Auch wenn sich die beiden Männer nicht oft sehen würden, sei er dankbar für diese Situation, betont der Schauspieler: "Und wenn ich nachts aufwache und sehe, dass das Licht brennt, dann weiß ich: Ich bin nicht allein. Dieses Gefühl ist viel wert." 

Denn, gibt er zu, er habe sehr wohl Angst vor Einsamkeit. "Ich kenne viele alte Menschen, die einsam sind. Ich selbst habe Familie, Freunde, aber ich weiß, wie schnell das kippen kann. Nähe ist etwas Kostbares." Aktuell ist du Mont mit der niederösterreichischen Radiomoderatorin Julia Schütze liiert, die in St. Pölten wohnt.

du Monts Meinung über die politische Lage Deutschlands

Sogar über die aktuelle politische Situation in Deutschland ließ sich du Mont, der in Hamburg wohnt, einiges entlocken. Er habe in England, Frankreich, der Schweiz und Amerika gelebt, betont aber: "Deutschland ist mir am liebsten." Denn: "Wir haben Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit, soziale Absicherung. Ich kann laut sagen, dass ich mit der Regierung unzufrieden bin - und werde nicht verhaftet. Das ist nicht selbstverständlich." In Deutschland habe man "das große Los gezogen", ist er überzeugt. "Wer das nicht sieht, lebt in einer gefährlichen Realitätsverzerrung."

Allerdings mache er sich sehr wohl Sorgen, was das Erstarken der rechten Partei AfD betrifft. "Es wäre fatal, wenn ein Land mit dieser Geschichte weiter auf solch eine Partei hereinfällt. Aber ich bin überzeugt: Das Parteiensystem an sich funktioniert. Wenn sich demokratische Parteien zusammentun und konstruktiv arbeiten, kann das sehr viel Gutes hervorbringen – und wird absehbar auch dazu beitragen, den Einfluss der AfD zu minimieren."

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