Skandal ruiniert Sauberfrau-Image von Queen Elizabeth

Skandal ruiniert Sauberfrau-Image von Queen Elizabeth
Queen Elizabeth gewährte Prinz Andrew Unterschlupf auf Schloss Balmoral und soll bei Missbrauchs-Prozess für seine Anwälte aufkommen.

Sie gilt als politisch neutral, achtet streng auf die Etikette und lebt nach dem Motto: "Never complain, never explain“ – also: "Nie beschweren, nie erklären". Die Rede ist von Queen Elizabeth II., die auch bei Skandalen rund um das britische Königshaus dazu tendiert, diplomatisch zu schweigen. Nachdem Prinz Harry und Herzogin Meghan der "Firma" im Oprah-Interview im März mangelnde Unterstützung bei Meghans mentalen Problemen sowie einem ranghohen Mitglied Rassismus vorwarfen, sah sich Ihre Majestät schließlich doch zu einer Stellungnahme in den sozialen Medien gezwungen. In Bezug auf den Skandal um ihren Sohn Prinz Andrew schweigt die Monarchin jedoch eisern.

Adels-Expertin: "Queen gewährte Andrew Unterschlupf"

US-Amerikanerin Virginia Giuffre wirft Prinz Andrew vor, sie als Minderjährige missbraucht zu haben. Im August hat sie Klage gegen den Royal eingereicht. Der Vorfall steht in Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal um den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, der sich 2019 im Gefängnis das Leben nahm. Aufgrund der Schlagzeilen um Andrew, der bereits 2019 seine Pflichten als Royal niedergelegt und sich aus dem Rampenlicht zurückgezogen hatte, gerät nun auch seine Mutter, die Queen, zunehmend unter Beschuss.

Gibt die Königin Millionen für Prinz Andrews Anwälte aus?

Nicht zuletzt, weil sie dem geächteten Prinzen Unterschlupf in ihrem Schloss Balmoral gewährte, nachdem die Missbrauchsklage gegen ihn eingereicht worden war. Zudem heißt es, die Königin würde ihrem Sohn im Kampf gegen die Klage finanziell unterstützen. Berichtet wurde, dass die Queen Millionen aus ihrer Privatkasse ausgegeben haben soll, um unter anderem für Andrews Top-Anwälte in den USA aufzukommen.

Laut der königlichen Korrespondentin Katie Nicholl würde Elizabeth mit all dem ihrem Ruf erheblich schaden.

Andrew, der zweitgeborene Sohn der Königin, weist die Vorwürfe von Frau Giuffre gegen ihn "kategorisch" zurück. Zuletzt wurde behauptet, der Prinz würde den Start des Prozesses in den USA hinauszuzögern. Wochenlang weilte der 61-Jährige auf Schloss Balmoral in Schottland. Hier versuchte er, dem Rummel um seine Person zu entkommen, so Medienberichte. Was ebenfalls für Negativ-Schlagzeilen sorgte: Nur zwei Tage bevor er zu seiner ersten Anhörung vor Gericht erscheinen sollte, schmiss Andrew noch eine Jagd-Party auf Balmoral. 

Inzwischen residiert Andrew zwar wieder in seiner 30-Zimmer-Villa in der Royal Lodge in Windsor. Dass sie "Andrew so öffentlich unterstützt", würde jedoch dem Image von Queen Elizabeth II. schaden, so Nicholl gegenüber "The Royal Beat". Vor allem in den USA würde man die Entscheidungen der Monarchin kritisch beäugen. 

"Andrew hat kein verfügbares Geld", stellt die Adels-Expertin klar, um die finanzielle Unterstützung von Seiten seiner Mutter zu erklären. Dass die Königin Andrew bei sich auf Balmoral wohnen ließ, stößt jedoch auch Nicholl bitter auf. Sie "bietet ihm Unterschlupf. Sie erlaubt ihm, auf Balmoral zu wohnen und erlaubt ihm, sich unter ihrem Rockzipfel zu verstecken. Und ich denke, das ist für das Image der Queen, insbesondere in Amerika, schädlich."

"Die Leute sind besorgt, dass die Königin Andrew so öffentlich unterstützt", schloss Frau Nicholl.

Doppelmoral? Palast in Bedrängnis

Prinz Charles und William sollen es gewesen sein, die maßgeblich an der Entscheidung beteiligt gewesen sind, Andrew dazu zu bringen, nach seinem katastrophalen Interview mit der BBC kürzer zu treten. Der Royal hatte damals versucht, seinen Namen reinzuwaschen. Nach dem Interview legte er seine Aufgaben im Namen der Krone nieder. Auch Andrews Beförderung zum Admiral wurde auf Eis gelegt. In der Öffentlichkeit zeigt sich der Vater von Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie so gut wie gar nicht mehr. Lediglich am Begräbnis seines Vaters Philip nahm Andrew im April teil. 

Nach Andrews Rücktritt hatte der Palast noch angedeutet, zu hoffen, dass er irgendwann zu seiner öffentlichen Rolle zurückkehren wird können. Andrew selbst soll diesen Wunsch erst im Februar dieses Jahres geäußert haben. Die Klage sei aber "eine Erinnerung daran, dass dies sehr schwer zu erreichen sein wird", zitiert Times eine Quelle. 

Wie man sich nach außen hin zu Andrew positionieren soll, darüber schien sich der Palast lange nicht ganz einig gewesen zu sein. So erinnerte das Königshaus im Februar etwa an den Geburtstag des Royals, als man auf Twitter schrieb: "An diesem Tag im Jahr 1960 hat die Queen einen Sohn zur Welt gebracht. Das erste Kind seit 1857, das von einer regierenden Monarchin zur Welt gebracht wurde." Offiziell gratuliert wurde allerdings nicht. Kritiker werfen dem Palast zudem Doppelmoral vor: So habe man sich bereit erklärt, Mobbing-Vorwürfe gegen Herzogin Meghan zu untersuchen. Zum Fall Epstein und Prinz Andrew hat sich die Firma bisher aber mit keinem Wort geäußert. Zudem soll Andrew Berichten zufolge auch beim Thronjubiläum der Queen im kommenden Jahr geehrt werden. 

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