Moschner über knallharte Gewichtsvorgaben im TV

Ruth Moschner
Die Moderatorin sprach über den in der deutschen Fernsehbranche vorherrschenden Druck, schlank zu sein.

Heute zählt Ruth Moschner zu den gefragtesten Moderatorinnen im deutschen TV. Im Interview mit der Zeitschrift Gala verriet sie aber, dass sie lange Zeit unter den strengen Gewichtsvorgaben in der Fernsehbranche zu leiden hatte.

Moschner über weibliche Rundungen im TV

"Am Anfang meines Fernseh-Jobs, mit 20, wurde mir 'geraten' abzunehmen. So eine Situation ist natürlich alles andere als angenehm", erzählte die "Grill den Henssler"-Moderatorin gegenüber dem deutschen Blatt.

"Ich erinnere mich auch noch gut an die Blicke mancher Stylisten, wenn sie völlig verzweifelt auf meine 'von einer Größe 34 weit entfernten' Hüften geblickt haben und erstmal anfingen mit, 'hm... wie kaschieren wir das denn jetzt?'", so Moschner weiter.

"Brutal fand ich auch eine Modefirma, die mich damals nicht ausstatten wollte, weil ich in den Klamotten angeblich wie "eine Presswurst" aussah."

Das habe sich inzwischen natürlich geändert. Heute würden sich viele Designer darum reißen, die Bambi-Gewinnerin einkleiden zu dürfen, unter anderem auch das besagte Label – was Moschner "natürlich nicht mache".

Moschner über knallharte Gewichtsvorgaben im TV
Ruth Moschner holds the Public Bambi award during the Bambi 2015 media awards ceremony in Berlin, Germany November 12, 2015. The annual Bambi awards honour celebrities from the world of entertainment, literature, sports and politics. REUTERS/Axel Schmidt

Ob sie schon mal einen Job nicht bekommen habe, aufgrund ihrer weiblichen Figur?

"Sowas bekommt man nicht mit. Eigentlich sagt einem ja selten einer: 'Hey, mit fünf Kilo weniger, dann würde es richtig laufen bei Dir!'. Man wird wahrscheinlich einfach nicht besetzt", erzählte die 41-Jährige.

Beim "großen Fernsehen" habe ihre Figur aber keine so große Rolle mehr gespielt, so Moschner, die dennoch kritisch anmerkte: "Aber man bekommt schon erschreckend viel Lob, wenn man abnimmt. Auch das finde ich merkwürdig. Denn eigentlich heißt das ja, dass man vorher eben vielleicht doch 'nicht reingepasst' hat."

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