Rupert Grint: Was aus dem "Harry Potter"-Star wurde
Rupert Grint wurde bekannt als Ronald Weasley in J.K. Rowlings Buch-Verfilmungen von "Harry Potter". Nach Drehschluss des achten und letzten Teils wurde es stiller um dem Schauspieler. Heute ist er vor allem in Serien zu sehen. Und spielt dabei nicht unbedingt den Guten.
Grint kennt seinen Vermögenswert nicht
In einem Interview mit der Radio Times erzählte Rupert Grint am Montag, er sei zufrieden zu wissen, er habe genug Vermögen, um ein komfortables Leben zu führen. Laut Schätzungen hat der Schauspieler geschätzte 28 Millionen Pound (31 Millionen Euro) auf dem Konto.
Er gestand im Interview am Montag, gar keine Übersicht über sein Vermögen zu haben. "Ich weiß eigentlich gar nicht wie viel ich habe. Ich könnte nicht einmal wirklich raten", so Grint. "Ich bin froh, dass es da ist, aber ich bin nicht wirklich so fokussiert darauf", meinte der Schauspieler zum Thema Geld.
Plötzlich berühmt: So denkt er heute über "Harry Potter"
Gemeinsam mit seinen Co-Darstellern Daniel Radcliffe ( Harry Potter) und Emma Watson (Hermoine Granger) wurde Grint mit dem ersten "Harry Potter"-Film: "Harry Potter und der Stein der Weisen" 2000 berühmt. Der Schauspieler war zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt. Er könne sich kaum an ein Leben vor "Harry Potter" erinnern, erzählte Grint im Interview.
Schauspieler wollte nicht mehr weiterdrehen
"Die ersten paar Harry Potter Filme lebte ich einen Traum. Ich hatte mich beworben, weil ich die Bücher liebte." Er habe eine überwältigende Art von Verantwortungsgefühl gespürt, als sie Teil drei und vier aufzeichneten, erzählte Grint. Die Bekanntheit der Filme habe ihn oft unter Druck gesetzt. Auch seine damit verbundene Bekanntheit habe er nicht besonders genosssen. "Die Presse und der rote Teppich, das war für mich überwältigend", erzählte Grint.
Der Schauspieler gestand erst kürzlich im Interview mit The Independent, dass er fast aufgegeben hatte, seinen Charakter Ronald Weasly zu spielen. Nach der dem Dreh des vierten Teils gab es eine längere Drehpause. Während dieser habe Grint lange mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören. Er habe seine Privatsphäre vermisst, habe sich gewünscht, vor die Tür zu gehen, ohne erkannt zu werden: "Du hältst Anonymität für selbstverständlich, einfach normale Dinge zu tun, einfach auszugehen, alles war anders und ein bisschen furchterregend. Es gab Zeiten, da dachte ich mir: "Ich bin fertig damit".
Verloren nach Potter-Ende
Doch er entschied sich doch dafür, weiterzumachen und war Darsteller in allen acht Teilen. Mit jedem Film wurde auch die Grenze zu seinem Charakter dünner. "Ich denke, wir waren irgendwann die gleiche Person. Ron hat viel von mir und (Anm: nach dem Drehschluss von "Harry Potter") weiterzumachen war eine große Umstellung weil es so ein konstanter Teil meines Lebens war."
Es habe sich seltsam angefühlt, als der letzte Teil abgedreht war. "Aber es kam zur rechten Zeit, wir alle waren bereit, weiterzuziehen", erinnerte sich der Schauspieler. Die letzte Szene fertig zu filmen, "das war entwaffnend und zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht wirklich, was passiert. Ich fühlte mich etwas verloren".
Mit "Harry Potter" fertig zu sein,"es fühlte sich an, als würde man aus einer Institution heraustreten. Es war nett, die frische Luft einzuatmen und jetzt genieße ich es, mich ein bisschen von der Blue-Screen Welt zu entfernen".
Rupert meint, es sei unrealistisch, so einen Erfolg wiederholen zu können. "Meinen Höhepunkt hatte ich ziemlich früh, aber das ist in Ordnung für mich", sagte der Schauspieler. Er fügte hinzu: "Es ist immer eine Herausforderung, aber irgendwie genieße ich das."
Rollenwechsel: Grint spielt zwielichtige Figuren
Die größte Rolle, die der Schauspieler nach der Zauberer-Saga spielte, ist jene in "Snatch". Die Serie ist angelehnt an Guy Ritchies Film, die Thriller-Komödie: "Snatch - Schweine und Diamanten" aus dem Jahr 2000. Mitgespielt haben damals Hollywood-Größen wie Brad Pitt und Benicio del Toro.
Die gleichnamige Serienadaption ging 2017 auf Sendung. Allerdings ist die Handlung neu gestaltet. In der TV-Show entdeckt eine Gruppe von Gangstern um den adeligen Ganoven Charlie Cavendish-Scott (gespielt von Rupert Grint) über einen Truck mit gestohlenen Goldbarren. Die jungen Männer geraten schnell in Gefahr. Sie werden von der Londoner Unterwelt verfolgt, seien es korrpute Polizisten, Mafiosi oder Profikiller.
Aktuell dreht Grint an der zweiten Staffel der Serie.
Rupert Grint: "Als Verbrecher wäre ich ein Versager"
Mit seiner Rolle in "Snatch" unternimmt der einstige Zauberlehring eine komplette Kehrtwende. Für Grint sei es eine völlig neue Erfahrung, den Bösen zu spielen. Doch wie er The Independent verriet, habe er es schon als Kind genossen, in andere Rollen zu schlüpfen.
In einem Interview mit FOCUS im vergangenen November erzählte er, seine Rolle als adeliger Ganove in "Snatch" an Prinz Harry angelehnt zu haben. "Am Anfang war er sicher Teil meiner Inspiration aber ich denke, am Ende ist doch ein ganz anderer Charakter dabei herausgekommen", erzählte der Schauspieler. Er habe persönlich aber nicht das Zeug zum Gangster, wie er zugab: "Als Verbrecher wäre ich ein kompletter Versager. Ich habe schon Schiss, wenn ich nur daran denke."
Es wäre jedoch weit hergeholt zu sagen, dass dieses persönliche Geständnis mit den überwiegend negativen Kritiken zu tun hat, die der Schauspieler für seine Verbrecher-Rolle in "Snatch" erhalten hat.
Bemängelt wurde auch Grints Performance im Sitcom-Genre, wo er sich aktuell in einer Netflix-Produktion versucht. Rupert Grint verkörpert in der Serie "Sick Note" Daniel Glass. Der Lebemann wird mit Krebs fehldiagnostiziert und navigiert sich in ein immer tieferes Netz aus Lügen, da er es genießt, wie nett er als Kranker von seinem Umfeld behandelt wird. Daneben besetzen Nick Frost als schusseliger Dr. Iain Glennis und Lindsay Lohan als überspannte Unternehmer-Tochter Katerina West prominente Rollen.
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