U-Haft und manipuliertes Muttertags-Foto: Die größten Royal-Skandale 2024

Prinzessin Kate
Ein turbulentes Jahr für die Mitglieder der europäischen Königsfamilien geht zu Ende.

2024 war ein turbulentes Jahr für die Mitglieder der europäischen Königsfamilien. Ein Überblick:

Andrews Verstrickungen in Missbrauchsskandal

Den Start ins neue Jahr dürfte sich König Charles III. deutlich angenehmer vorgestellt haben. Doch die Schlagzeilen hatten angedeutet, dass es stürmisch werden könnte für den britischen Monarchen. "Royale Schande", titelte das Boulevardblatt Sun, das eigentlich als äußerst palastnah gilt. Im Fokus war einmal mehr: Prinz Andrew, skandalumwehter Bruder des Königs. 69 Mal, so haben britische Medien nachgezählt, tauchte der 64-Jährige in den Gerichtsdokumenten auf, die ein US-Gericht zum Missbrauchsskandal um den Multimillionär Jeffrey Epstein veröffentlichte. 

Dass Andrew nicht nur beiläufig in Verbindung mit Epstein stand, ist seit langem bekannt. Eine Zivilklage der US-Amerikanerin Virginia Giuffre, die ihm vorwarf, sie vor gut 20 Jahren als Minderjährige missbraucht zu haben, wehrte er in einem außergerichtlichen Vergleich ab. Angeblich gegen Zahlung von mehreren Millionen Pfund. Nach eigener Aussage kannte er die Frau nicht. Damit schien der Fall bei den Akten zu liegen. 

Im Jänner platzen die Gerichtsdokumente in die Entspannung. In ihnen wurden Details zu Vorwürfen gegen Andrew wegen sexuellen Missbrauchs von zwei jungen Frauen genannt. Der Prinz weist die Vorwürfe seit jeher strikt zurück. Doch die detaillierten Vorwürfe gegen Andrew, die diese Dokumente nahelegen, führten zu einem neuen Aufschrei in der britischen Öffentlichkeit. Charles stehe unter gewaltigem Druck, Andrew zu bestrafen, schrieb die Sun. "Der König wäre klug beraten, die Verbindung zu seinem Bruder vollständig abzubrechen", sagte sein Biograf Robert Jobson dem Blatt. "Andrew ist eine Belastung, und dieser Skandal geht nicht weg." 

Für den Royals-Experten Phil Dampier waren die Veröffentlichungen "der letzte Sargnagel". 

"Falls Andrew den Gedanken gehegt hat, er könnte irgendwann zurückkommen, hat das diese Hoffnungen zerstört." Andrew verlor seine Ehrentitel, weitere Konsequenzen blieben für Andrew in diesem Jahr aus. Nach wie vor darf er sich Herzog von York nennen und ein königliches Anwesen - die Royal Lodge - bewohnen.

Das manipulierte Muttertags-Foto

Die britische Prinzessin Kate hatte am Muttertag ein Foto von sich und ihren drei Kindern veröffentlicht, bei dem sich herausstellte, dass es bearbeitet worden war. Dies sorgte für riesige Aufregung, die 42-Jährige sah sich schließlich zu einer Entschuldigung gezwungen. "Wie viele Amateur-Fotografen experimentiere ich manchmal mit Bildbearbeitung", erklärte die Frau von Prinz William. Sie wolle sich "für jegliche Verwirrung entschuldigen." 

Das vom Kensington-Palast veröffentlichte Foto zeigte die Prinzessin von Wales lächelnd auf einem Gartenstuhl sitzend, um sie herum ihre drei Kinder George, Charlotte und Louis. Es sollte offensichtlich Gerüchte und Sorgen um die Gesundheit von Kate zerstreuen, die sich im Jänner einer Bauch-Operation hatte unterziehen müssen. Gut eine Woche nach ihrer Entschuldigung für das bearbeitete Foto hatte Kate ein Video veröffentlicht und darin mitgeteilt, dass sie an Krebs erkrankt sei. Im September erklärte Kate, dass sie ihre Chemotherapie beenden konnte und schrittweise zu ihren Pflichten zurückkehren werde.

Prinzessinnensohn in U-Haft

Der norwegische Prinzessinnensohn Marius Borg Høiby hat heuer eine Woche in Untersuchungshaft verbracht. Die Osloer Polizei beschloss, daraufhin keine weitere U-Haft gegen den ältesten Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit zu beantragen. Derzeit sei keine Gefahr mehr erkennbar, dass Beweismittel beseitigt werden könnten, teilte Strafverfolger Andreas Kruszewski im November mit.

Marius Borg Høiby ist das älteste der drei Kinder von Mette-Marit. Er stammt aus einer früheren Beziehung der Prinzessin, wuchs aber bei ihr und ihrem Ehemann Kronprinz Haakon auf. Zusammen mit Thronfolger Haakon hat Mette-Marit zwei weitere Kinder, die Erbprinzessin Ingrid Alexandra und den Prinzen Sverre Magnus. Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt aber keinen Prinzentitel und ist auch kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses. Vor seiner U-Haft waren neue Vorwürfe zu zwei mutmaßlichen Sexualdelikten bekanntgeworden - sie stellen die bislang schwerwiegendsten Anschuldigungen gegen ihn dar. Høiby bestritt die Vorwürfe. Mette-Marits Sohn war Anfang August erstmals wegen des Vorwurfs der Körperverletzung und der Sachbeschädigung festgenommen und am Tag darauf wieder freigelassen worden. 

In einer schriftlichen Stellungnahme räumte er damals ein, unter Alkohol- und Kokaineinfluss gegenüber seiner damaligen Freundin gewalttätig geworden zu sein und Dinge in ihrer Wohnung zerstört zu haben. In dem Text berichtete er auch davon, seit langem gegen psychische Probleme und Drogenmissbrauch zu kämpfen. Seitdem waren die Anschuldigungen gegen ihn mehrmals ausgeweitet worden, unter anderem geht es auch um Missbrauch in engen Beziehungen mit mehreren früheren Partnerinnen.

Der mit Schlamm beworfene König

Alleine 222 Menschen sind in der spanischen Region Valencia bei dem sogenannten Jahrhundert-Wetter vom 29. Oktober ums Leben gekommen, weitere acht in den Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien.

Bei einem Besuch in der besonders schwer getroffenen Region hatten Betroffene der schlimmen Unwetter König Felipe und seine Frau Letizia beschimpft und mit Schlamm geworfen. Im Ort Paiporta nahe der Stadt Valencia sollen einige "Mörder" und "Rücktritt" in Richtung der Gruppe geschrien haben, die aus König Felipe, Königin Letizia sowie Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez und Carlos Mazón, dem Präsidenten der Autonomen Region Valencia, bestand.

U-Haft und manipuliertes Muttertags-Foto: Die größten Royal-Skandale 2024

König Felipe im Katastrophengebiet

Der spanische König hat daraufhin Verständnis für die Reaktion aufgebrachter Einwohner im Katastrophengebiet geäußert. "Man muss die Wut und die Enttäuschung vieler Menschen darüber verstehen, was ihnen Schlimmes widerfahren ist, weil es schwer zu verstehen ist, wie die Mechanismen funktionieren und es die Erwartung gibt, dass man sich um die Notlage kümmert", sagte der König nach Angaben der Agentur Europa Press.

Viele Menschen sind weiter empört über die ihrer Meinung nach zu späte Warnung vor den Unwettern und zu langsam angelaufene Hilfe in vielen der etwa 80 betroffenen Orte westlich und südlich von Valencia.

Prinzessin Dianas Bruder getrennt und neu verliebt

In diesem Jahr wurde bekannt, dass sich der Bruder von Prinzessin Diana, Charles Spencer, und seine Frau Karen nach 13 Jahren Ehe scheiden lassen. "Es ist unheimlich traurig", so Spencer im Gespräch mit der britischen Boulevardzeitung Mail on Sunday. "Ich möchte mich nun meinen Kindern und Enkelkindern widmen und wünsche Karen alles Gute für die Zukunft." Das allein hätte wohl noch keinen Skandal verursacht.

Britischen Boulevardmedien zufolge hat sich Charles aber schnell neu verliebt: in die Archäologin Cat Jarman. Diese habe die Exfrau Spencers laut Mirror heuer dann geklagt, weil sie private Details aus ihrem Leben an eine Reihe von Personen weitergegeben haben soll. Dies habe Jarman "Kummer und Verlegenheit" bereitet. 

Die Mail on Sunday berichtete, dass die Beziehung zwischen Spencer und seiner Ehefrau bereits während der Arbeit an den Memoiren zu Ende gegangen sei. Charles und die Unternehmerin Karen hatten im Juni 2011 auf dem englischen Anwesen Althorp House geheiratet, zwei Monate nachdem sich Charles' Neffe Prinz William und Prinzessin Kate das Jawort gaben. Das Expaar hat eine gemeinsame Tochter namens Charlotte Diana. Karen brachte zwei Töchter aus ihrer früheren Ehe mit dem Hollywood-Produzenten Mark Gordon mit in die Ehe. Charles hat selbst noch vier Kinder mit seiner ersten Frau Victoria Lockwood und zwei Kinder mit seiner zweiten Frau Caroline Freud.

Andrews Verbindung zu mutmaßlichem Spion

Und nochmal Andrew: Der erneut in die Negativschlagzeilen geratene Prinz dürfte Medien zufolge nicht wie üblich im Kreise der britischen Royals Weihnachten in Sandringham gefeiert haben. Über die geänderten Feiertagspläne hatte unter anderem die BBC unter Berufung auf Palastkreise berichtet. Der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II. war in den Tagen vor Weihnachten wieder in den Fokus der Medien geraten, weil ein früherer Vertrauter von ihm unter Spionageverdacht für China steht. Man hoffe im Palast, der jüngere Bruder von König Charles III. werde "ehrenhaft" von der Teilnahme an allen familiären Events Abstand nehmen, hieß es in dem BBC-Bericht weiter. Der chinesische Geschäftsmann Yang Tengbo hatte zuvor Spionagevorwürfe zurückgewiesen und entsprechende Berichte als "komplett falsch" bezeichnet. 

Bedenken, die das britische Innenministerium gegen ihn geäußert habe, seien unbegründet, ließ er über seinen Anwalt mitteilen. Das britische Innenministerium hatte Tengbo im vergangenen Jahr wegen Sicherheitsbedenken von der Einreise nach Großbritannien ausgeschlossen. Demnach soll er heimlich für die Kommunistische Partei Chinas tätig gewesen sein. Ein Berufungsantrag gegen die Entscheidung wurde zurückgewiesen. Tengbo soll laut Berichten einst ein enger Vertrauter Prinz Andrews gewesen sein. Der Royal brach den Kontakt nach eigenen Angaben jedoch ab, nachdem er von den Sicherheitsbehörden über die Bedenken informiert worden war. Für Andrew ist die frühere Verbindung zu dem umstrittenen Geschäftsmann ein weiterer Image-Schaden. 

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