Überschwemmungen in Spanien: Einwohner bewarfen König Felipe mit Schlamm

Wütende Menschen in Paiporta werfen Schlamm auf König Felipe
Viele der verwüsteten Orte fühlten sich in den ersten Stunden und Tagen nach der Katastrophe völlig alleingelassen.

Fünf Tage nach den schweren Unwettern im Osten und Süden Spaniens mit mindestens 213 Toten suchen König Felipe VI. und Königin Letizia heute Sonntag die Katastrophenregion rund um die Mittelmeermetropole Valencia auf. 

Den Zeitplan und die genaue Route gab das Königshaus im Vorfeld nicht bekannt. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez ließ auf der Plattform X wissen, dass er gemeinsam mit dem Königspaar unterwegs sein werde.

In der Gemeinde Paiporta südlich von Valencia, die stark von den Überschwemmungen vom Dienstag getroffen wurde, schlug den prominenten Besuchern so mancher Unmut entgegen. Einige wütende Einwohner verschafften sich lautstark Gehör, andere warfen mit Schlamm.

Überschwemmungen in Spanien: Einwohner bewarfen König Felipe mit Schlamm

Wütende Bewohner und Bewohnerinnen von Paiporta verschafften sich Gehör

Denn viele der verwüsteten Orte fühlten sich in den ersten Stunden und Tagen nach der Katastrophe völlig alleingelassen mit aufeinander getürmten Autos und Möbeln auf den verschlammten Straßen und ohne Trinkwasser, Lebensmittel, Strom und Telekommunikation.

Suche nach Vermissten in Tunneln und Tiefgaragen

Viele Bürgermeister griffen zur Selbsthilfe und organisierten erste Hilfe für ihre Einwohner in den oftmals zunächst von den Straßennetzen abgeschnittenen Ortschaften. Unterstützung kam zudem von Freiwilligen, die mit Spenden und Arbeitsgeräten wie Besen ausgestattet von der Stadt Valencia aus zu Fuß in die nahen Dörfer liefen.

Nicht überall hatte es geregnet, aber heftige Regenfälle verwandelten Flüsse in Ströme, die durch die Straßen vieler Dörfer schnellten. Dutzende Menschen werden nach wie vor vermisst, unter anderem in Autos in überschwemmten Tunneln und Tiefgaragen. Dort gestaltet sich die Suche am schwierigsten.

Fast 4000 Soldaten helfen vor Ort

Mittlerweile hat sich das Bild gewandelt: Fast 4000 Soldaten sind neben den Rettungskräften im Einsatz, weitere Tausende Soldaten und Polizisten sollen noch hinzukommen, wie Sánchez ankündigte.

Kommentare