Schwere Zeiten: Camillas privates "Geheimnis" half ihr, "durchs Feuer zu gehen"
Vor einem Jahr grüßten König Charles III. und Königin Camilla nach ihrer Krönung noch in vollem Ornat samt Kronen von der Weihnachtspost. In diesem Jahr fiel die Karte des britischen Königspaars deutlich schlichter aus. Der 76-jährige Charles posierte für Fotografin Millie Pilkington im grauen Anzug, eine Hand in der Tasche, und blauer Krawatte. Ehefrau Camilla trug ein blaues Kleid aus Wollkrepp von Designerin Fiona Clare und privaten Schmuck. "Wir wünschen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr", hieß es dazu in typisch britischer Schlichtheit.
Das Foto entstand bereits im April, anscheinend bei sonnigem Wetter, im Garten des Buckingham-Palasts in London. Es ist die dritte Weihnachtskarte des Paars, seit Charles im September 2022 britischer König wurde.
Auf dem Foto von 2023, das direkt nach der Krönung entstand, trägt der König die Staatskrone, die Imperial State Crown, sowie die Staatsrobe. Auch die Camilla war in ihr Krönungsgewand samt Krone gekleidet.
Einst galt sie als Gefahr für die britische Monarchie, jetzt ist sie einer ihrer stärksten Pfeiler: Die 77-Jährige hat einen bemerkenswerten Lebensweg hingelegt. Früher war sie als Dauergeliebte von Thronfolger Charles die wohl meistgehasste Frau der Diana verehrenden Briten und Britinnen - nun ist sie Königin.
Eine Dokumentation, die kürzlich auf Arte zu sehen sein war, ging der Frage nach, wie es dazu kommen konnte - und fand die Antwort in Camillas Charakter.
Camillas Geheimnis: "Sie hielt sich einfach bedeckt"
"Sie hielt sich einfach bedeckt", sagte einer der Korrespondenten und Königshaus-Beobachter, die in dem Film zu Wort kamen, und das, obwohl "schreckliche Dinge über sie geschrieben" worden seien. "Sie hat sich, soweit ich weiß, nie an jemandem gerächt. Sie hat es einfach über sich ergehen lassen." So ähnlich ist dann auch der Grundtenor des Films von Regisseurin Julia Melchior.
Ihre Liebesgeschichte begann vor mehr als einem halben Jahrhundert. Bei einem Polospiel in Windsor im Jahr 1970 lernten der heutige König Charles III. und Camilla sich kennen. Angeblich funkte es sofort. Trotzdem trennte sich das Paar, als Charles zum Militär ging - und beide heirateten andere: Camilla 1973 den Offizier Andrew Parker Bowles, mit dem sie zwei Kinder bekam, und Charles 1981 vor den Augen der ganzen Welt die junge Lady Diana Spencer.
Heimliche Nachrichten als "Fred" und "Gladys"
Was danach geschah, ist vor allem Klatsch-Geschichte: Charles und Camilla nahmen ihre Affäre wieder auf, schrieben sich heimlich als "Fred" und "Gladys". Die betrogene Diana berichtete vor laufender Kamera von einer "Ehe zu dritt". Ein öffentlicher Rosenkrieg folgte - und eine Aufmerksamkeit der Klatschpresse, wie sie das britische Königshaus noch nicht einmal zu Zeiten von Wallis Simpson und König Edward erlebt hatte. Nur ein Jahr nach der Scheidung des Prinzen von Wales von seiner Prinzessin im Jahr 1996 starb Diana dann bei jenem tragischen Autounfall in Paris. Damals schlug die Stimmung ebenso klar pro Diana aus wie gegen Charles und Camilla. Über ein Jahr habe sie ihr Haus nicht verlassen können, heißt es in der Dokumentation. Eine schwere Zeit, die sie nur dank ihrer Familie überstanden habe. Und eine Zeit, die nun Geschichte ist. "Es ist das erste Mal in der Geschichte der britischen Monarchie, dass die einstige Geliebte des Königs gekrönt wird", hieß es in der Dokumentation.
Trotz Camillas turbulenter Geschichte dürfte ihr schwierigstes Jahr das unmittelbar zurückliegende gewesen sein. Rund 200 Termine nimmt sie im Jahr wahr - heuer trat sie aber vor allem als Säule neben ihrem krebskranken Mann und der krebskranken Schwiegertochter Kate in Erscheinung.
"Sie ist durchs Feuer gegangen"
Camilla ist Vorsitzende zahlreicher Organisationen, des Tierrettungsprogramms, der Osteoporose-Gesellschaft (ihre Mutter litt an dieser Krankheit) und einer Literaturinitiative. Außerdem setzt sie sich gegen häusliche Gewalt ein. In der Doku kam man zu dem Schluss: "Meine Güte, sie hatte es nicht leicht. Sie ist durchs Feuer gegangen."
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