Royals nun im Visier des britischen Parlaments
Prinz William Prinzessin Kate
Zusammenfassung
- Das britische Parlament untersucht die Mietzahlungen und Wohnverhältnisse der Royals, insbesondere ob marktübliche Mieten gezahlt werden.
- Im Fokus stehen prominente Immobilien wie die Royal Lodge von Prinz Andrew sowie Residenzen von William, Kate, Edward und Alexandra, bei denen teils symbolische Mieten gezahlt werden.
- Die Debatte löst öffentliche Kritik aus, und es wird diskutiert, ob Royals oder ihre Vertreter vor das Parlament geladen werden, um Auskunft zu geben.
Das britische Parlament hat eine umfassende Untersuchung der Wohnverhältnisse und finanziellen Sonderregelungen der königlichen Familie eingeleitet. Im Fokus steht die Frage, welche finanziellen Auswirkungen die luxuriösen Unterkünfte auf den Staatshaushalt haben. Mit anderen Worten: Es muss geklärt werden, ob die Royals für ihre luxuriösen Residenzen marktübliche Mieten zahlen oder ob die Steuerzahlenden indirekt die Kosten tragen müssen. Das berichten die italienische Vanity Fair sowie das Nachrichtenportal Corriere della Sera.
Der Fokus der Untersuchung liegt dabei auf den Immobilien des Crown Estate, das mit einem geschätzten Wert von über 17 Milliarden Euro offiziell im Interesse des Staates verwaltet wird.
Andrew im Fokus
Im Zentrum der Kontroverse steht Prinz Andrew, der jüngere Bruder von König Charles III. Der ehemalige Vertreter der Monarchie, der nach der Epstein-Affäre alle seine royalen Titel verloren hat, lebt seit über zwei Jahrzehnten in der Royal Lodge, einem Anwesen mit rund 30 Zimmern im Windsor Great Park.
Andrew musste für dieses Anwesen, das zu den prestigeträchtigsten Immobilien der königlichen Familie zählt, nur einen Bruchteil der Miete zahlen. Charles ordnete vor geraumer Zeit bekanntlich an, dass Andrew die Lodge nun räumen muss, Gerüchten zufolge soll er in eine kleinere Unterkunft auf dem Sandringham-Anwesen umziehen.
Auch William und Kate unter der Lupe
Doch das Parlament interessiert sich nicht nur für die Wohnverhältnisse von Prinz Andrew. Auch andere hochrangige Mitglieder der Royals stehen im Fokus, darunter Prinz William und Prinzessin Kate, die die Forest Lodge im Windsor Park bewohnen.
Die Residenz mit acht Schlafzimmern und sechs Badezimmern würde auf dem freien Markt laut Schätzungen zwischen 35.000 und 115.000 Euro Monatsmiete kosten. Der Palast betont zwar, das Paar zahle eine "marktgerechte Miete", allerdings bleibt die genaue Summe geheim, was bei Kritikern zusätzliche Fragen aufwirft.
Die Untersuchung umfasst auch weitere prominente Immobilien der Royals.
Prinz Edward und Herzogin Sophie bewohnen seit 2007 Bagshot Park, ein Anwesen mit rund 120 Zimmern, das damals für sechs Millionen Euro erworben wurde – ein Betrag, der heute als symbolisch gering angesehen wird.
Prinzessin Alexandra, eine Cousine der verstorbenen Königin Elizabeth II., lebt in der Thatched House Lodge im Richmond Park. Ihre Miete soll Berichten zufolge bei lediglich 250 Euro monatlich liegen, was als Paradebeispiel für die sogenannte "Pfefferkornmieten", also eine rein symbolische Mietzahlung, gesehen wird.
Werden die Royals vorgeladen?
Die Debatte um die Wohnregelungen der Royals hat eine breite öffentliche Diskussion ausgelöst. Kritiker fragen, ob solche Arrangements in der heutigen Zeit noch gerechtfertigt sind und ob die Steuerzahlenden am Ende für die Differenz aufkommen müssen. Eine Dringlichkeitsanfrage zu den Mietmodellen und deren Kosten wurde bereits eingereicht.
Besonders brisant ist die mögliche Vorladung einzelner Mitglieder der königlichen Familie vor das Parlament. Wie Corriere della Sera berichtet, könnten Abgeordnete die Royals (oder ihre Vertreter) vorladen und Antworten zu den Mietregelungen und den damit verbundenen Kosten verlangen. Verpflichtet sind Mitglieder der Monarchie allerdings nicht, persönlich zu erscheinen. Der Druck auf die königliche Familie erhöht sich dadurch aber freilich trotzdem.
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