Körperspracheexpertin: Was König Charles wirklich vom neuen Premier Starmer hält

König Charles und Keir Starmer
Nach dem Erdrutschsieg der Labour Party bei den britischen Parlamentswahlen hat Charles III. Starmer am Freitag zum neuen Premierminister des Landes ernannt.

Nach dem Erdrutschsieg der Labour Party bei den britischen Parlamentswahlen hat Staatsoberhaupt König Charles III. deren Vorsitzenden Keir Starmer am Freitag zum neuen Premierminister des Landes ernannt. 

Der König habe Starmer mit der Regierungsbildung beauftragt, erklärte der Palast. Zuvor hatte Charles den Rücktritt des bisherigen Regierungschefs Rishi Sunak von den konservativen Tories entgegengenommen.

Die britische Körpersprache-Expertin Judi James analysierte das Treffen des Königs mit dem neuen Premier. Sie will eine gewisse Sympathie festgestellt haben: "Zu Beginn kann man sehen, wie Starmer seinen Kopf und Oberkörper leicht senkt, um dem König Respekt zu zollen. Ihr Händedruck wirkte fest und freundlich", so James im Gespräch mit der Boulevardzeitung The Mirror. Die beiden Männer würden einander zugetan gewirkt haben, meint James: "Ihre Haltung strahlte ab diesem Zeitpunkt eine ungewöhnliche Nähe aus, da sie sich weiterhin die Hände reichen und sich unterhielten, fast wie alte Freunde."

König Charles III. und Keir Starmer

König Charles III. und Keir Starmer

Starmer "gab den Ton an"

Die beiden hätten offenbar auch Spaß gehabt. "An einer Stelle (...) machte Charles mit seinem Zeigefinger eine charakteristische Geste, um anzudeuten, dass er einen Moment des Humors teilt", so James. Starmer habe dazwischen aber autoritär gewirkt: "Als die beiden Männer nebeneinander saßen, war es Starmer, der nonverbalen Signale der Macht und des Status sendete, indem er Politiker-Tricks nützte und während des Gesprächs nachdrücklich mit der Hand gestikulierte. Ein unterwürfiger Ansatz wäre gewesen, dem König ins Gesicht zu schauen, um zuzuhören und zu reagieren, aber Starmers Gestik suggerierte, dass er es ist, der hier den Ton angibt, während Charles bequem zuhörte."

Großbritannien hat nun erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt wieder einen sozialdemokratischen Premierminister. Starmer warb für einen Neustart. "Unsere Arbeit ist dringend und wir beginnen heute damit", sagte er bei seinem ersten Auftritt in der Londoner Downing Street. Er gestand aber auch ein, dass sich dies nicht kurzfristig erreichen lasse und zeigte Verständnis für Politikverdrossenheit im Land.

Ein Land zu verändern, sei nicht vergleichbar mit dem Umlegen eines Schalters. "Das wird etwas dauern", sagte Starmer, nach dem Treffen mit Charles. Starmer ist der erste Premierminister von Labour seit Gordon Brown und Tony Blair

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