Millionen-Unterstützung: Wie Charles Andrews bequemen Lebensabend fördert

Prinz Andrew, in dunkler Robe mit weißer Schleife und goldenem Abzeichen, blickt ernst.
Andrew wird von nun an in Sandringham wohnen, die Finanzierung erfolgt durch König Charles. Auch in punkto Kriegsmedaillien entschied Charles zugunsten seines Bruders.

Zusammenfassung

  • Prinz Andrew muss nach Skandalen die Royal Lodge verlassen und zieht mit finanzieller Unterstützung von König Charles nach Sandringham.
  • Die Finanzierung seines neuen Zuhauses und eine Übergangshilfe stammen aus dem Privatvermögen des Königs, nicht aus Steuergeldern, was angesichts früherer Immobiliengeschäfte kritisiert wird.
  • Trotz Aberkennung aller Titel darf Andrew auf Wunsch des Königs seine militärischen Auszeichnungen behalten, was von Veteranen begrüßt wird.

Ein Umzug, der seit Tagen für Schlagzeilen sorgt: Der britische Royal Andrew Mountbatten-Windsor, Bruder von König Charles III., muss nach zahlreichen Skandalen – unter anderem seine Verbindung zu Sexualstraftäter Jeffrey Epstein – seine langjährige Residenz, die Royal Lodge, verlassen. Doch die Unterstützung seines königlichen Bruders stellt sicher, dass der 65-Jährige nicht mittellos bleibt.

Andrew soll bekannterweise künftig auf dem königlichen Anwesen Sandringham in Norfolk leben, etwa 150 Kilometer nordöstlich von London. Die Finanzierung seines neuen Zuhauses erfolgt laut Angaben des Palasts aus dem Privatvermögen des Königs und nicht durch Steuergelder. Auch eine Übergangshilfe in sechsstelliger Höhe wird ihm gewährt, berichtet der Guardian

Diese Maßnahme soll nicht nur seinen Umzug erleichtern, sondern auch sicherstellen, dass Andrew seinen Lebensstil seiner neuen Rolle anpasst, heißt es. Zusätzlich zu seiner Navy-Rente von 20.000 Pfund jährlich erhält Andrew ein dauerhaftes Einkommen direkt von Bruder Charles, über dessen Höhe jedoch keine Details bekannt sind. "Luxus-Rente" wird dies von dem einen oder anderem Medium auch genannt

Immobiliengeschäfte und finanzielle Fragen

Die finanzielle Unterstützung für Andrew wirft Fragen auf, insbesondere vor dem Hintergrund seiner gewinnbringenden Immobiliengeschäfte. Laut The Times verkaufte er 2007 seinen Wohnsitz Sunninghill Park, den er von Queen Elizabeth II. geschenkt bekommen hatte und für den er keine Miete zahlte, an einen Geschäftsmann aus Kasachstan für 15 Millionen Pfund – deutlich über dem damaligen Marktwert. Die Hälfte des Erlöses, so The Times, floss in die Renovierung der Royal Lodge, während Andrew den Rest privat behalten konnte. 

Kritiker bemängeln, dass die Crown Estate, die verpflichtet ist, im Sinne der Steuerzahler zu handeln, auf eine öffentliche Ausschreibung verzichtete.

Andrew darf Kriegsmedaillen behalten

Aber in noch einem Punkt kommt König Charles seinem Bruder entgegen: Obwohl Andrew neben seine königlichen Titel und Ehren auch seinen Status als Vizeadmiral der Royal Navy aufgeben musste, darf er nach Erlaubnis von Charles seine Kriegsmedaillen aus seiner Zeit beim Militär behalten.

Wie der britische Verteidigungsminister John Healey gegenüber dem britischen Telegraph am Sonntag bestätigte, sei Andrews "letzter verbleibender Titel" offiziell aberkannt worden. Doch die Entscheidung, ihm die Medaillen zu belassen, sei auf Wunsch des Königs erfolgt. Diese Maßnahme wurde am 5. November von Buckingham Palace offiziell bestätigt. 

"Durch Pflicht und Handeln verdient"

Andrew hatte insgesamt 22 Jahre in der Royal Navy gedient und während des Falklandkriegs als Sea King-Hubschrauber-Kopilot unter anderem bei Rettungsmissionen und Kampfaufträgen teilgenommen. Dafür wurde ihm unter anderem die South Atlantic Medal, bekannt als Falkland-Medaille, verliehen. Diese Medaille, die nur etwa einem Zehntel der 33.000 beteiligten Soldaten und Seeleute mit einer zusätzlichen Rosette verliehen wurde, steht für außergewöhnliche Tapferkeit.

Mehrere Veteranen begrüßen die Entscheidung, dass Andrew seine Medaillen behalten darf. "Wir müssen uns wieder auf unsere moralischen Werte besinnen“, wird Falklandveteran Simon Weston vom Telegraph zitiert. "Andrew wurde jeglicher Würde und Ehre beraubt, die ihm seine Familie und sein Land verliehen hatten. Man hat ihm seinen Prinzentitel aberkannt, der ihm von Geburt an zustand. Das waren Dinge, die ihm gegeben und von ihm geerbt worden waren." Und weiter: "Aber [den Orden] hat er sich durch seine Pflicht und sein Handeln verdient. Das ist eine klare Grenze."

Ein weiterer Veteran, der aber anonym bleiben wollte, stimmte dem zu und betonte, dass es nicht in Ordnung wäre, jemand im Nachhinein eine mutige Tat abzusprechen.

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